Hilfsstoffe und weitere für die Pädiatrie spezifische Fehlerquellen
Ein Fehler kommt selten allein und so braucht es meist mehrere Faktoren (stressige Arbeitsumgebung, schlechte Kommunikation usw.), die zusammenkommen, bis ein tatsächlicher Medikationsfehler auftritt, betonen die Autor:innen im „Pharmaceutical Journal“. Solche Fehler treten nicht nur in der Pädiatrie, sondern auch in der Erwachsenenmedizin auf und seien oft weniger fehlendem Wissen als der Komplexität einzelner Situationen geschuldet. Neben der individuellen Dosierung in der Pädiatrie gibt es dennoch weitere für die Pädiatrie spezifische Fehlerquellen:
- das Verordnen außerhalb der Zulassung
- andere Darreichungsformen
- die Kommunikation mit Kindern und Eltern
- mangelnde Erfahrung des Gesundheitspersonals in der Arbeit mit Kindern
Der Off-Label-Use ist in der Pädiatrie aufgrund von mangelnder Evidenz leider eine Notwendigkeit – häufig müssen dann (flüssige) kindgerechte Darreichungsformen in der Apotheke als Rezeptur angefertigt werden. Das bietet Raum für Fehler, wenn beispielsweise Milligramm in Milliliter umgerechnet werden müssen. Aber auch sonst kann es herausfordernd sein, wenn ein Wirkstoff in verschiedenen Darreichungsformen mit verschiedenen Konzentrationen angeboten wird. Teils könne ein (falsch) angegebenes Volumen dann zwar plausibel erscheinen, aber dennoch zu einer gefährlichen Überdosierung führen, heißt es im „Pharmaceutical Journal“. Wird keine Rezeptur hergestellt – Tabletten müssen aber geteilt, zerkleinert und/oder von den Eltern dispergiert werden – eröffnet auch das Fehlerquellen. Weiterhin sei auch an für Kinder ungeeignete Hilfsstoffe zu denken.
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