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Brief als Kollege
Christiansen wirbt für 100 Prozent Protestbeteiligung
Apothekerkammern dürfen nicht zur Schließung von Apotheken aufrufen. Aber auch die allermeisten Kammerpräsidenten haben eigene Apotheken und dürfen ankündigen, was sie am Protesttag machen werden. Dr. Kai Christiansen hat dies in einem Brief getan und bittet die Kollegen um 100 Prozent Protestbeteiligung.
Hat noch jemand Zweifel wegen der Schließung der Apotheke am 14. Juni? Die Kammern dürfen nicht zu Schließungen aufrufen. Doch Dr. Kai Christiansen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, hat einen Weg gefunden, sich deutlich zu positionieren. Am gestrigen Mittwoch hat er an die Apotheken in Schleswig-Holstein geschrieben – nicht als Kammerpräsident, sondern „als Kollege und Inhaber zweier Landapotheken“.
Christiansen: „an der Zeit, laut und unbequem zu werden“
Er kündigt an, dass seine Mitarbeiter:innen und er sich am Protesttag der ABDA beteiligen werden. Seine beiden Apotheken blieben den gesamten Tag geschlossen. Die Versorgung werde ausschließlich durch die Notdienstapotheken erfolgen, die jeweils mehr als 20 Kilometer entfernt seien. Das werde für die Patienten sicherlich in manchen Fällen sehr unangenehm. Zur Begründung erklärt Christiansen: „Es ist an der Zeit, laut und unbequem zu werden und auf die dramatische Situation der Vor-Ort-Apotheken hinzuweisen.“
Durch den Protesttag im Oktober und den Protest des Apothekerverbands Schleswig-Holstein am 9. Mai sei die Politik bereits aufmerksam geworden. Den Forderungen müsse jetzt Nachdruck verliehen werden. „Denn wenn sich an unserer Situation nichts ändert, dann wird es irgendwann jeden Tag so beschwerlich für unsere Patienten sein wie am 14. Juni 2023“, betont Christiansen.
Bitte an alle Apotheken
Die Lage der Vor-Ort-Apotheken sei dramatisch. „Wir alle sind betroffen und wir alle sollten gemeinsam auf unsere Lage aufmerksam machen“, schreibt Christiansen. So wie jede einzelne Apotheke für die Versorgung wichtig ist, sei sie es auch beim Protest. Jede Apotheke, die sich nicht beteilige, sei wie ein umfallender Dominostein, der auf weitere Apotheken wirke.
Daher bittet Christiansen persönlich, „lassen Sie uns am 14. Juni 2023 alle beisammenstehen, so dass wir eine 100%-Protestbeteiligung vermelden können“. Es gehe darum, sich gemeinsam gegen eine Politik des Kaputtsparens zur Wehr zu setzen. „Es geht um die Versorgung der Bevölkerung, die angemessene Vergütung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und verlässliche Rahmenbedingungen für die öffentliche Apotheke“, folgert Christiansen am Ende seines Briefs.
1 Kommentar
Kammer
von Wolfgang Steffan am 09.06.2023 um 10:54 Uhr
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