Vor dem 14. Juni

Nordrhein: Hausärzteverband unterstützt Apothekenproteste

Berlin - 09.06.2023, 13:45 Uhr

Am 14. Juni werden auch in Nordrhein die Apothekenteams protestieren – die Hausärzte unterstützen das. (Foto: IMAGO / Rolf Poss). 

Am 14. Juni werden auch in Nordrhein die Apothekenteams protestieren – die Hausärzte unterstützen das. (Foto: IMAGO / Rolf Poss). 


Wenn die Apothekenteams am 14. Juni in Nordrhein mit ihren Protesten auf die katastrophalen Zustände in der Arzneimittelversorgung und das Versagen der Politik aufmerksam machen, dann können sie auf die Unterstützung der Hausärzte zählen. Das erklärte der Verband am Freitag – und warf Gesundheitsminister Karl Lauterbach „Schönreden“ vor.

Bereits im März verkündeten Hausärzt:innen und Apotheker:innen in Nordrhein, dass sie angesichts einer praxisfernen Bundesgesundheitspolitik ihre Zusammenarbeit mit Blick auf die Lieferengpässe verstärken wollen. Jetzt erklärte der Hausärzteverband Nordrhein auch seine Unterstützung für die landesweiten Protestaktionen der Apothekerschaft am 14. Juni – und kritisiert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Das geht aus einer Pressemitteilung des Verbands vom Freitag hervor. Die Apotheken vor Ort seien „in der hausärztlichen Versorgung wichtige Partner“, heißt es darin. Gleichzeitig gleiche die Medikamentenlieferung an die Apotheken „einem Glücksspiel“, wird der Vorsitzende des Hausärzteverbandes, Oliver Funken zitiert. „Wir sind es leid“, so Funken. „Das Schönreden des Gesundheitsministers hilft keinem, weder den Apotheken und Arztpraxen noch den Patienten. Wir brauchen eine Sicherstellung der Arzneimittelversorgung, und zwar jetzt.“

Auch für die hausärztlichen Praxen habe es „weitreichende“ Konsequenzen, dass Medikamentenbestellung nicht vollständig bei den Apotheken ankommen. „Das zieht für viele Patienten eine Umstellung der Medikation nach sich – insbesondere für chronisch Kranke ist dies unzumutbar“, so Funken.

In der Pressemitteilung wird darauf hingewiesen, dass Arztpraxen und Apotheken vor Ort in engem Austausch über die Verfügbarkeit von verschreibungspflichtigen Medikamenten stünden. Hausarztpraxen müssten Patient:innen immer wieder auf geänderte Medikation und Behandlungswege einstellen, was einen erheblichen Mehraufwand bedeute und wegen der Verunsicherung der Patient:innen auch eine erhöhte Beratungszeit.


Matthias Köhler, DAZ-Redakteur
redaktion@daz.online


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