Vor dem 14. Juni

Rheinland-Pfalz: 90 Prozent der Apotheken schließen sich Protest an

Berlin - 12.06.2023, 10:45 Uhr

Die Zeichen verdichten sich, dass die Teilnahme an dem Protest hoch sein wird. (Foto: IMAGO / Rolf Poss)

Die Zeichen verdichten sich, dass die Teilnahme an dem Protest hoch sein wird. (Foto: IMAGO / Rolf Poss)


In Rheinland-Pfalz ist die Zahl der Apotheken seit 2012 von 1084 auf 871 gesunken – kein Wunder, dass in dem Bundesland 90 Prozent der Apotheken sich dem Protest am 14. Juni anschließen wollen. Von dieser hohen Teilnahme geht zumindest der Apothekerverband aus – und äußert sich auch zu den Gründen.

Bundesweit werden am 14. Juni Apotheken geschlossen bleiben. In den Schaufenstern hängen bereits die Hinweise auf den Protest – und die Anzeichen verdichten sich, dass die Teilnahme hoch sein wird. In Rheinland-Pfalz geht der Apothekerverband davon aus, dass sich 90 Prozent aller Apotheken dem Protestaufruf der ABDA anschließen werden und die meisten geschlossen bleiben. Das geht aus einer Pressemitteilung des Verbands vom Montag hervor.

„Allein in Rheinland-Pfalz ist die Zahl der Apotheken seit dem Jahr 2012 von 1.084 auf 871 zurückgegangen“, so Andreas Hott, 1. Vorsitzender des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz. „Mangelnde Anerkennung und Frustration über eine immer weiter ausufernde Bürokratie, extreme Arbeitsverdichtung und der mangelnde Wille der Politik, den Apotheken und den dort arbeitenden Menschen zu helfen, lassen die Apotheken ausbluten“, so Hott. „Im Klartext bedeutet Apotheken kaputtzusparen, die flächendeckende, niedrigschwellige und wohnortnahe Arzneimittelversorgung kaputtzusparen.“

Bezüglich des Fachkräftemangels erklärte der Verbandspräsident, die wirtschaftliche Situation erlaube es den Apotheken „kaum noch, konkurrenzfähige Gehälter zu bezahlen“. Immer öfter würden junge Apothekerinnen und Apotheker in die Industrie oder Verwaltung abwandern. „Ein Berufsstand, der in den letzten zehn Jahren keine Honoraranpassung des packungsbezogenen Fixums erfahren hat, ist nicht überlebensfähig. Entweder die Politik handelt, oder die Apotheke, wie wir sie kennen, wird der Vergangenheit angehören – mit allen negativen Konsequenzen für die Patienten“, so Hott.


Matthias Köhler, DAZ-Redakteur
redaktion@daz.online


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