Gegen Zukunftsklau

Zukunftskampagne: Studierende aus Braunschweig sind dabei

Stuttgart - 13.06.2023, 14:30 Uhr

Unter dem Motto „Gegen Zukunftsklau“ gibt es Kampagnenmotive. (Foto: Screenshot ABDA.de)

Unter dem Motto „Gegen Zukunftsklau“ gibt es Kampagnenmotive. (Foto: Screenshot ABDA.de)


Fehlende Geschlossenheit bzw. Uneinigkeit mit den gewählten Vertreter:innen gibt es nicht nur bei den „großen“ Apotheker:innen, sondern auch schon bei den Studierenden: Während der Bundesverband der Pharmaziestudierenden sich nicht an der ABDA-Zukunftskampagne beteiligen will, ist die Fachgruppe Pharmazie der TU Braunschweig dabei.

Vergangene Woche fiel der Startschuss für die Nachwuchskampagne der ABDA. Unter dem Motto „Gegen Zukunftsklau“ macht der Berufsnachwuchs online und offline mit Unterstützung der ABDA auf die aktuelle Situation des Berufsstandes aufmerksam. Schließlich führen die wirtschaftliche Situation und die wachsende Bürokratie dazu, dass immer mehr junge Approbierte ihre Zukunft nicht mehr in der öffentlichen Apotheke sehen, geschweige denn in der Selbständigkeit. Die ABDA wollte neben der Nachwuchsorganisation ABYou, die im vergangenen Jahr von fünf engagierten Apothekern ins Leben gerufen wurde, auch den Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) mit einbeziehen. Der wollte aber nicht mitmachen, weil es keinen Beschluss gibt, wie der BPhD zu den monetären Belangen der öffentlichen Apotheke steht.

Anders sieht das die Fachgruppe Pharmazie der TU Braunschweig, die möchte sich nämlich an der Kampagne beteiligen. Marvin Mellis, Pharmaziestudent in Braunschweig und Mitglied der Fachgruppe, erklärt gegenüber der DAZ, dass man sich seitens der Fachgruppe bei der ABDA und ABYou über die Zukunftskampagne erkundigt und festgestellt habe, dass hier die Chance besteht, auch den Studierenden ein Mitspracherecht im Berufsstand einzuräumen und gemeinsam für die Zukunft des Berufsstandes und der Gesundheitsversorgung einzutreten.

Marvin Mellis von der TU Braunschweig

„Die derzeit schwierige Situation für Apotheken verlangt dabei nach Einigkeit über die Statusgruppen hinweg. Deshalb ist alles, was den Berufsstand spalten könnte total kontraproduktiv“, so der angehende Apotheker. „Wir von der Fachgruppe Pharmazie möchten hier betonen, dass diese Gemeinschaftlichkeit auch für die Zusammenarbeit mit dem BPhD gelten muss, der derzeit leider eine andere politische Meinung vertritt.“

„Es wäre schade, nicht teilzunehmen“

Im Gegensatz zum BPhD glauben die Mitglieder der Fachgruppe nämlich, dass es schade wäre, nicht an der Zukunftskampagne teilzunehmen, die Möglichkeiten für die Studierenden eröffnet, sich bereits heute aktiv einzubringen und die Gesundheitsversorgung von morgen mitzugestalten. Dabei sei gerade auch die Informationsweitergabe an die Mit-Studierenden besonders wichtig, damit diese überhaupt die Möglichkeit haben, sich ein eigenes Bild zu machen und ggf. aktiv für ihre Zukunft einzutreten und selbst für sich zu entscheiden, so Mellis.

Seitens der ABDA freut man sich, dass man mit der Fachschaft der TU Braunschweig eine Zusammenarbeit vereinbaren konnten, erklärt ABDA-Kommunikationschef Benjamin Rohrer gegenüber der DAZ. „Die Studierenden haben den Kontakt zur ABDA und zu ABYou gesucht. In einem gemeinsamen Online-Treffen haben wir die Ziele der ‚Initiative Zukunftsklau‘ erörtert und Fragen der Studierenden beantwortet. Mich persönlich freut es sehr, dass sich die Studierenden zum Erhalt und der Stärkung der Apotheken vor Ort bekannt haben. Die Fachschaft wird nun regelmäßig von uns kontaktiert, um die ‚Zukunftsklau‘-Initiative gemeinsam zu betreiben und weiterzuentwickeln. Für die Kampagne ist es eine Bereicherung, dass neben den jungen Apothekerinnen, Apothekern und PTA nun auch Studierende dabei sind.“


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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