Start am 1. Juli

E-Rezept via eGK: Erste Softwarehäuser sind bereit

Stuttgart - 23.06.2023, 10:45 Uhr

Mit der Einlösemöglichkeit über die eGK sollen E-Rezepte endlich in der Versorgung ankommen. (Foto: MAGO / Zoonar)

Mit der Einlösemöglichkeit über die eGK sollen E-Rezepte endlich in der Versorgung ankommen. (Foto: MAGO / Zoonar)


Am 1. Juli soll der E-Rezept-Abruf via eGK in den Apotheken starten, so hat es zumindest Bundesgesundheitsminister Lauterbach angekündigt. Der limitierende Faktor könnte theoretisch neben der mangelnden Bereitschaft der Ärzteschaft, E-Rezepte auszustellen, die Apothekensoftware sein. Die ersten Hersteller vermelden aber nun, dass sie bereit sind.

Der E-Rezept-Abruf via eGK soll endlich starten. Am 1. Juli soll es so weit sein. Dann könnten Patienten das erste Mal das E-Rezept in den Apotheken ganz einfach über ihrer Versichertenkarte abrufen lassen. Bis Ende Juli werden voraussichtlich schon 80 Prozent der Apotheken in Deutschland an das System angeschlossen sein, verkündete Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor kurzem. 

Anke Rüdinger, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes, rückte Lauterbachs Aussage zurecht. „Diese Äußerung ist missverständlich und irreführend. Alle Apotheken in Deutschland sind bereits seit dem 1. September 2022 an das E-Rezept-System angebunden und somit technisch in der Lage, E-Rezepte zu empfangen. Wenn E-Rezepte beispielsweise ausgedruckt oder über die Gematik-App zu uns kommen, können wir sie jetzt schon beliefern!“ Offenbar beziehe sich die Äußerung des Ministers auf den neuen Einlöseweg. Auch hier seien die Apotheken sehr weit. „Innerhalb des Monats Juli werden voraussichtlich alle Apotheken den eGK-Einlöseweg anbieten können“, so Rüdinger. Fraglich sei allerdings, ob die Ärzte diese neue, digitale Verordnungsvariante dann auch nutzen werden.

Ob sich am Verordnungsverhalten der Ärztinnen und Ärzte tatsächlich etwas ändert, wird sich zeigen. Denn sie zeigen sich unabhängig vom Einlöseweg, mit dem die Mediziner:innen ohnehin nichts zu tun haben, bislang im Bezug auf das E-Rezept wenig enthusiastisch. Ob sich das nun ändert, bleibt abzuwarten. Immerhin hatte die Ärzteschaft, insbesondere die KV Westfalen-Lippe, auf den sogenannten dritten Einlöseweg gepocht. Weil dieser nicht zeitnah kam, beschloss man den Rollout nicht weiter voranzutreiben. 

An den Apotheken sollte es auf jeden Fall nicht scheitern. Zwar werden nicht alle Anbieter zum 30. Juni die benötigte Technik bereitstellen, aber einige eben doch. Die Übrigen sollen im Laufe des Juli folgen. Startklar ist beispielsweise Pharmatechnik. Wie das Unternehmen mitteilt, sind alle Apotheken mit der Pharmatechnik-Software Ixos und der TI von Pharmatechnik ab 1.Juli 2023 bereit für die neue eGK-Lösung. Apotheken sollten jetzt ihre kooperierenden Arztpraxen und Kunden darüber informieren, dass sie die digitale und sichere eGK-Stecklösung anbieten und ab 1. Juli 2023 ready sind für die papierlose Einlösung von E-Rezepten. Auch das Team soll über die neue Einlösemöglichkeit für das E-Rezept informiert werden, damit alle darauf vorbereitet sind, heißt es. 

Ebenfalls gerüstet sollen CGM zufolge alle Apotheken sein, die Winapo® ux oder Winapo® 64 nutzen, und zwar auch zum 1. Juli. Bereits Anfang Juni habe man den Rollout der eGK-Lösung bei den Pilot-Apotheken durchgeführt, heißt es in einer Mitteilung. Nun werde die Funktion in Chargen an alle Kunden ausgerollt.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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