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Apotheken vs. Krankenkassen
Lieferverträge kündigen - (k)eine Option?
Apotheken fühlen sich in vielerlei Weise von Krankenkassen gegängelt. Die Kassen wollen sparen, die Apotheken vernünftig vergütet werden. Immer wieder ist in der Apothekerschaft die Forderung zu hören, man sollte Arzneimitte-Lieferverträge einfach kündigen, um Druck auszuüben. ABDA-Kommunikationschef Benjamin Rohrer sieht darin allerdings eine „riesige Gefahr“.
Apotheken und Krankenkassen stehen in einem spannungsreichen Verhältnis. Man ist aufeinander angewiesen, rund 90 Prozent der Bürger:innen sind schließlich gesetzlich versichert und wollen gut versorgt werden. Doch die Kassen wollen sparen, wo immer es geht – mit Rabattverträgen, aber auch mithilfe der Verträge, die sie mit dem Deutschen Apothekerverband (DAV) oder den Apothekerverbänden auf Landesebene abschließen. Darunter sind auch die Lieferverträge für Arznei- und Hilfsmittel.
Immer mal wieder kommen Apotheker:innen auf die Idee, ob es nicht eine Option wäre, einfach mal Leistungen zu reduzieren, Lieferverträge, etwa mit kleineren Kassen, zu kündigen. Stefan Hartmann, Vorsitzender des Bundesverbands deutscher Kooperationsapotheken, brachte sie kürzlich ins Spiel. Vor allem aber taucht sie regelmäßig in Kommentarspalten und den Sozialen Medien, etwa in Facebook-Gruppen von Apotheker:innen, auf. Wie würden die Krankenkassen reagieren, wenn ihre Versicherten nicht mehr versorgt würden beziehungsweise diese selbst zahlen müssten? Unmittelbar wäre das ohnehin nicht. Es gibt in der Regel eine sechsmonatige Kündigungsfrist – könnte man die Kostenträger so dazu bewegen, auf die Apotheken zuzukommen?
Rohrer: Kündigung kann nur zum Nachteil der Apotheken sein
Auch Jens Dobbert, Präsident der Landesapothekerkammer Brandenburg, brachte den Gedanken bei der Kammerversammlung am vergangenen Mittwoch bei einem Austausch mit ABDA-Kommunikationschef Benjamin Rohrer ins Spiel. Dieser machte seine persönliche Meinung hierzu deutlich: „Haltet die Finger von den Lieferverträgen weg“. Seien diese einmal gekündigt, bekomme man sie nie wieder auf diesem Preisniveau hin, warnte Rohrer. Er sieht hier eine „riesige Gefahr“. Schon jetzt kämen pro Woche zwei, drei Kündigungen rein – etwa von BKKen über Blutzuckerteststreifen. „Unsere Wirtschaftsabteilung ist jetzt schon dabei, jedes Mal nachzuverhandeln“. Und jedes Mal sei es ein riesiges Chaos, wenn auch nur ein kleiner Vertrag gekündigt werde. Würden nun die großen Verträge gekündigt, könne das „nur zu unserem Nachteil sein, auch bürokratisch“. Rohrer betonte: „Der DAV wird keine Maßnahmen ergreifen, die den Apotheken schaden – und diese Maßnahme schadet den Apotheken, auch wenn sie erst einmal ‚laut‘ ist“. Daher müsse man andere Mittel finden, so Rohrer.
4 Kommentare
Lieferverträge Kündigung
von Roland Mückschel am 24.06.2023 um 16:30 Uhr
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Unkraut muss weg
von A. Fischer am 24.06.2023 um 10:56 Uhr
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Lieferverträge NICHT kündigen
von APOTHEKERIN am 24.06.2023 um 9:18 Uhr
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von Anita Peter am 23.06.2023 um 17:56 Uhr
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