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Zweiter EU-Vertreter einer neuen Wirkstoffklasse
Migräneprophylaxe – EMA empfiehlt Atogepant zur Zulassung
Mit Atogepant (Aquipta) soll nach Rimegepant (Vydura) das zweite „Gepant“ bei Migräne in der EU zugelassen werden. Für wen eignet sich Atogepant und wie unterscheiden sich die beiden neuartigen Migräne-Arzneimittel?
Leiden erwachsene Migränepatienten an mindestens vier Tagen pro Monat an Migräne, könnten sie bald von einem neuen Wirkstoff profitieren: Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) riet im Juni 2023 zur Zulassung von Atogepant (Aquipta®) zur Prophylaxe von Migräne. Konkret soll die EU-Zulassung von Aquipta mit 10 mg und 60 mg zwei Indikationen abdecken – Vorbeugung von episodischer und chronischer Migräne. Damit wäre Atogepant das insgesamt zweite „Gepant“ mit EU-Zulassung, aber das erste, das Migränepatienten prophylaktisch einnehmen dürfen, unabhängig davon, ob sie an episodischer oder chronischer Migräne leiden.
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Atogepant adressiert das Calcitonin-Gene-Related-Peptide(CGRP)-System und fungiert dort als Antagonist am CGRP-Rezeptor. Anders als die zu injizierenden CGRP- oder CGRP-Rezeptor-Antikörper können Migränepatienten „Gepante“ oral einnehmen.
Seine Wirksamkeit und Sicherheit zeigte Atogepant in zwei placebokontrollierten, randomisierten klinischen Phase-III-Studien (ADVANCE bei episodischer Migräne und PROGRESS bei chronischer Migräne): Atogepant reduzierte die monatlichen Migränetage signifikant besser als Placebo, und zwar um 3,7 Tage (10 mg Atogepant) und 4,2 Tage (60 mg Atogepant) im Vergleich zu 2,5 Tagen unter Placebo bei episodischer Migräne sowie um 6,8 Tage (60 mg Atogepant) im Vergleich zu 5,1 Tagen unter Placebo bei chronischer Migräne. Am häufigsten berichteten die Studienteilnehmer über Obstipation und Übelkeit als Nebenwirkungen.
In Deutschland ist noch kein Gepant auf dem Markt
Bereits seit Ende April 2022 ist mit Rimegepant in Vydura® das erste „Gepant“ in der EU zugelassen, aber bisher hierzulande nicht erhältlich. Zur Verfügbarkeit in Deutschland kann laut dem Hersteller Pfizer derzeit keine Prognose getroffen werden. Rimegepant darf neben der Prophylaxe auch zur akuten Migränebehandlung angewendet werden.
Literatur
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