Die eingeführte Charge ist:
Typhim Vi Charge U2A491V, verwendbar bis 31.10.2023.
Die PZN lautet 18771519.
Wie das Paul-Ehrlich-Institut aktuell informiert, besteht für den Typhus-Polysaccharid-Impfstoff mit dem Handelsnamen „Typhim Vi“ bereits seit dem 22. Juni 2023 ein Lieferengpass. Welche Alternativen gibt es und was gilt es in der Beratung zu beachten?
Bei „Typhim Vi“ handelt es sich um einen parenteralen Totimpfstoff, der aktuell auf der Lieferengpass-Liste des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) steht. Als alternative Impfoption nennt das PEI den oralen Lebendimpfstoff gegen Typhus mit dem Handelsnamen „Typhoral L“, der als magensaftresistente Kapseln zur Verfügung steht [1].
Typhoral-L-Kapseln sind ab fünf Jahren zugelassen, Typhim Vi bereits ab zwei Jahren. Während der orale Impfstoff über drei Tage hinweg eingenommen werden muss (Tag 1, 3 und 5) genügt von Typhim Vi eine i.m. Impfstoffdosis mindestens 14 Tage vor der Reise. Bei Bedarf muss mit Typhoral L jedes Jahr erneut geimpft werden, mit Typhim Vi soll spätestens nach drei Jahren bei Bedarf aufgefrischt werden [2].
Zudem informiert das PEI seit dem vergangenen Montag darüber, dass der Zulassungsinhaber von Typhim Vi, Sanofi Pasteur, voraussichtlich bis zum 31. August 2023 Typhim Vi in fremdsprachlicher Kennzeichnung auf den deutschen Markt bringen wird [3]. Die Kennzeichnung auf dem Spritzen-Etikett und in der Gebrauchsinformation ist demnach dreisprachig (FR, EN, ES), die Kennzeichnung der Faltschachtel zweisprachig (FR, EN). Die deutschsprachige Gebrauchsinformation sowie die Fachinformation werden auf der Webseite des PEI zum Download angeboten. Dort finden sich auch Bilder der fremdsprachigen Ware.
Die eingeführte Charge ist:
Typhim Vi Charge U2A491V, verwendbar bis 31.10.2023.
Die PZN lautet 18771519.
Laut den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG) zu Reiseimpfungen ist es Expert:innen-Konsens, eine Typhus-Impfung vor Reisen nach Süd- und Zentralasien (Pakistan, Indien, Nepal, Afghanistan, Bangladesch) unabhängig vom Reisestil zu empfehlen. Wird unter einfachen Bedingungen gereist oder gearbeitet (z. B. Trekking oder Hilfseinsätze), wird die Typhus-Impfung für alle endemischen Gebiete mit niedrigen Hygienestandards in Asien, Afrika, Mittel- und Südamerika empfohlen.
Zudem steht in den Empfehlungen ein wichtiger Beratungsaspekt, auf den auch bei der Impfstoffabgabe in der Apotheke nochmals hingewiesen werden kann:
„Da alle Typhusimpfungen nur einen begrenzten Schutz bieten, sollen alle Reisenden explizit auf die Einhaltung der hygienischen Vorsichtsmaßnahmen hingewiesen werden (Wasser-/Nahrungsmittel-/Küchenhygiene).“
Zu den Symptomen einer Typhus-Erkrankung zählen unter anderem ein deutliches allgemeines Krankheitsgefühl, häufig mit Benommenheit (griechisch typhos = Nebel). Auch Bewusstseinsstörungen und neuropsychiatrische Symptome sind möglich. Zudem treten uncharakteristische abdominelle Beschwerden auf: initial Obstipation, in der zweiten oder dritten Krankheitswoche typische erbsbreiartige Durchfälle [2].
Literatur
[1] Lieferengpass-Liste des PEI, Stand 04.07.2023 www.pei.de/DE/arzneimittel/impfstoffe/lieferengpaesse/lieferengpaesse-node.html
[2] Empfehlungen der STIKO und der DTG zu Reiseimpfungen, Stand 19.05.2023
www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2023/14/Art_01.html
[3] Pressemeldung der PEI, aktualisiert: 03.07.2023
www.pei.de/DE/newsroom/hp-meldungen/2023/230703-typhim-vi-impfstoff-import.html
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