Auch in der Schwangerschaft geeignet

Neue Kautabletten gegen Sodbrennen

Stuttgart - 11.07.2023, 12:15 Uhr

Eine Schwangerschaft wird häufig von Sodbrennen begleitet. Ein neues Produkt soll helfen. (Bild: chinnarach / AdobeStock, Pohl-Boskamp; Montage: PTAheute)

Eine Schwangerschaft wird häufig von Sodbrennen begleitet. Ein neues Produkt soll helfen. (Bild: chinnarach / AdobeStock, Pohl-Boskamp; Montage: PTAheute)


Mit Sobrade hat die Firma Pohl-Boskamp am 3. Juli 2023 ein neues Medizinprodukt gegen Sodbrennen in die Apotheken gebracht. Welche Inhaltsstoffe verbergen sich hinter dem Markennamen und für wen ist das Präparat geeignet?  

Bei Heiserkeit und Halsschmerzen greifen viele Menschen in der Apotheke zu Gelorevoice®-Lutschtabletten von der Firma Pohl-Boskamp. Unter anderem wird das Medizinprodukt im Zusammenhang mit Sodbrennen beworben, weil der Reflux von Magensäure Halsschmerzen und Heiserkeit auslösen kann. Als wirksame Bestandteile werden die Gelbildner Xanthan, Carbomer und Hyaluronsäure angegeben

Wer in der Lauer-Taxe nach vergleichbaren Präparaten sucht, der stößt bereits seit dem Jahr 2020 auf ein weiteres Medizinprodukt aus dem Hause Pohl-Boskamp: Sobrade® enthält ebenfalls Hyaluronsäure, Xanthan und Carbomer. Es handelt sich jedoch um Kautabletten, die Symptome wie Sodbrennen, Oberbauchschmerzen sowie Beschwerden durch Säurereflux lindern sollen. „Sie werden zur Behandlung der Symptome bei gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD) angewendet“, heißt es in der ABDA-Datenbank.

Allerdings ist Sobrade erst seit dem 3. Juli 2023 nun tatsächlich im Verkauf erhältlich, wie Pohl-Boskamp gegenüber der DAZ erklärte. In der Lauer-Taxe war es jedoch schon früher im Verkehr gemeldet worden, weil der Launch von Sobrade viel früher geplant gewesen sei.

Werbung für Anwendung von Sobrade in der Schwangerschaft

In einer begleitenden Pressemitteilung zur Markteinführung von Sobrade betont Pohl-Boskamp nun vor allem den möglichen Einsatz von Sobrade in der Schwangerschaft und Stillzeit. Nach jeder Hauptmahlzeit, vor dem Schlafengehen oder bei akuten Beschwerden soll eine Kautablette langsam und gründlich zerkaut werden. So soll sich im Mund ein Gel-Komplex entfalten, der anschließend auch hinuntergeschluckt wird. 

Auch andere Marken wie Gaviscon® von Reckitt Benckiser (Arzneimittel, Darreichungsform Liquid) werben mit dem Einsatz in der Schwangerschaft, während beispielsweise bei Talcid®-Kautabletten in der ABDA-Datenbank folgender Hinweis zu lesen ist: „Das Arzneimittel soll während der Schwangerschaft nur kurzfristig in einer möglichst niedrigen Dosierung angewendet werden, um eine Aluminiumbelastung des ungeborenen Kindes zu vermeiden.“ Embryotox nennt als Mittel der Wahl bei Refluxkrankheit in der Schwangerschaft in Abhängigkeit von der Schwere der Beschwerden dennoch auch Aluminium-haltige Antacida wie Sucralfat. 

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Der Erfahrungsumfang für Antacida sei allgemein hoch, ist dort zu lesen, und: „Obwohl gelegentlich diskutiert wird, dass aus Antacida resorbiertes Aluminium zu funktionellen Störungen im Zentralnervensystem und in den Nieren des Fetus führen könnte, haben sich dafür klinisch bisher keine Hinweise ergeben. Systemische Wirkungen sind aufgrund geringer Resorptionsquoten von Aluminium aus den Antacida nicht zu erwarten“, heißt es dort. Neben Antacida werden von Embryotox auch der H2-Rezeptor-Antagonist Famotidin sowie der Protonenpumpenhemmer Omeprazol in der Schwangerschaft bei Refluxkrankheit empfohlen.

Sobrade schmeckt Pohl-Boskamp zufolge „mild und angenehm“ nach Minze. Die Kautabletten sind frei von Zucker und somit auch für Diabetiker geeignet. Außerdem sind sie frei von tierischen Bestandteilen sowie lactose- und glutenfrei, heißt es.


Deutsche Apotheker Zeitung / dm
redaktion@daz.online


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