- N-Nitroso-Ambroxol
- N-Nitroso-aryl Piperazin / N-Nitroso-Desalkylquetiapin (NDAQ) in Quetiapin
- N-Nitroso-Atomoxetin
- N-Nitroso-Atenolol
- N-Nitroso-Azaerythromycin und N-nitroso-Desmethylazithromycin in Azithromycin
- N-Nitroso-Bisoprolol
- N-Nitroso-Bupropion
- N-Nitroso-Ciprofloxacin
- N-Nitroso-Desloratadin
- N-Nitroso-Diclofenac
- N-Nitroso-Enalapril
- N-Nitroso-Folsäure
- N-Nitroso-Hydrochlorothiazid
- N-Nitroso-Ketamin
- N-Nitroso-Levofloxacin
- N-Nitroso-Lisinopril
- N-Nitroso-Metoprolol
- N-Nitroso-Moxifloxacin
- N-Nitroso-Nebivolol
- N-Nitroso-N-Ethyl-Valaciclovir und N-Nitroso-N-Methyl-Valaciclovir
- N-Nitroso-Pramipexol
- N-Nitroso-Propanolol
- N-Nitroso-Pseudoephedrin
- N-Nitroso-Ramipril
- N-Nitroso-Salbutamol
- N-Nitroso-Sertralin
- N-Nitroso-Tamsulosin
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Liste der EMA
Neue Nitrosamine – Vielzahl von gefährdeten Arzneistoffen veröffentlicht
Die Folgen der Nitrosamin-Krise lassen sich auch rund fünf Jahre nach deren Beginn in den Apotheken noch spüren: Immer wieder gibt es Rückrufe aufgrund von Nitrosamin-Verunreinigungen. Jetzt hat die EMA eine neue, umfassende Liste mit möglichen Wirkstoff-Verunreinigungen veröffentlicht. Betroffen sind auch Ambroxol, Diclofenac und Pseudoephedrin. Ob (weitere) Rückrufe folgen, bleibt offen.
Derzeit erinnern – rund fünf Jahre nach Beginn der Nitrosamin-Krise im Sommer 2018 – immer wieder vereinzelte Rückrufe daran, dass die Pharmazie weiterhin mit der Aufarbeitung der Krise beschäftigt ist. Seit Donnerstag wird beispielsweise eine Charge (Ch.-B.: QJ6021005A) Duloxetin Puren 60 mg, 98 magensaftresistente Hartkapseln zurückgerufen. Der Grund: „Bei Einnahme der Tagesmaximaldosis wird der momentan gültige Grenzwert für die Verunreinigung N-Nitroso-Duloxetin überschritten.“ Zudem gab es zuletzt einen Rückruf aller Chargen des Kombinationspräparats Implicor® – darin wurde der Grenzwert für N-Nitroso-Metoprolol überschritten. In der DAZ 27/2023 erfahren Sie unter anderem, was hinter solchen jüngsten Verunreinigungen mit Nitroso-Wirkstoffen steckt.
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Rückruf wegen N-Nitroso-Metoprolol
Nitrosamine entstehen aus vulnerablen Aminen und Nitriten – das bedeutet:
„Die Amine können als solche z. B. in Arzneistoffen vorliegen oder gegebenenfalls auch durch Zersetzung, z. B. Amid-Hydrolyse, während der Synthese entstehen. Ebenso können Nitrite als solche z. B. in Hilfsstoffen in nicht unerheblichem Maße vorliegen. Insbesondere Croscarmellose, Magnesium-Stearat, Polyvinylpyrrolidon, Lactose, kolloidales Siliziumdioxid oder Stärkederivate sind für hohe Nitrit- und Nitrat-Gehalte bekannt (zur Information siehe die Lhasa-Limited Plattform [8, 9]). Die Nitrite können mit den vulnerablen Amin-Gruppen der Wirkstoffe z. B. bei der Formulierung oder während der Lagerung reagieren (s. Abb. 3).“
In der Folge können Nitroso-Wirkstoffe wie N-Nitroso-Metoprolol entstehen. Doch welche weiteren Wirkstoffe sind besonders gefährdet, auf diese Weise verunreinigt zu sein?
Nitrosamin-Verunreinigungen – Liste gefährdeter Arzneistoffe
Professorin Ulrike Holzgrabe schildert in ihrem DAZ-Beitrag, dass eine Vielzahl von „gefährdeten“ Arzneistoffe identifiziert worden sind, für welche die europäische Arzneimittelbehörde EMA in der Vergangenheit immer wieder Grenzwerte publiziert hat. Eine Übersicht darüber wurde auch in der DAZ 2023, Nr. 27 auf Seite 52 veröffentlicht. Allerdings ist diese Liste einen Tag nach Erscheinen des Artikels am 7. Juli nochmals massiv erweitert worden. Hier auf DAZ.online finden Sie eine unvollständige Auflistung bekannter Wirkstoffe, die neu auf der Liste aufgeführt werden:
Fett markiert sind Wirkstoffe im Bereich der Selbstmedikation. Alle anderen (schon früher aufgelisteten) Verunreinigungen für die Grenzwerte veröffentlicht worden sind, finden Sie in einem aktualisierten Frage-und-Antwort-Dokument der EMA, beziehungsweise in dessen Anhang.
Nicht nur die Nitrosamine im Blick haben?
Dass es sich bei der Liste nicht nur um rein theoretische Überlegungen handelt, zeigen die bereits erfolgten Rückrufe. Immerhin zeigen die Rückrufe wiederum, dass die eingeführten Kontrollmaßnahmen greifen. Dennoch: Die Zahl der neu hinzugekommenen Grenzwerte deutet darauf hin, dass wir nach fünf Jahren wohl weiterhin nicht mit der Nitrosamin-Krise abschließen können. Holzgrabe geht in ihrem Fazit in der DAZ noch etwas weiter.
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Sie meint, dass wir in der Nitrosamin-Krise zwar eine Lektion gelernt haben. „Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir im Augenblick nur die Nitrosamine im Blick haben. Vielleicht fällt bei der von der EMA geforderten Risikobewertung noch die ein oder andere Unwägbarkeit auf, der man dann analytisch hoffentlich nachgeht, und nicht – wie in China geschehen – diese einfach übergeht.“
1 Kommentar
Sinn im Beruf suchen
von Thomas Kerlag am 18.07.2023 um 15:13 Uhr
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