Herzgesundheit und Lebensstil

Hohes kardiovaskuläres Risiko – vegetarische Ernährung könnte helfen

Stuttgart - 31.07.2023, 09:15 Uhr

Auch Menschen mit erhöhtem Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse profitieren von pflanzenbasierter Ernährung. (New Africa/AdobeStock)

Auch Menschen mit erhöhtem Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse profitieren von pflanzenbasierter Ernährung. (New Africa/AdobeStock)


Eine pflanzenbasierte Ernährung kann dazu beitragen, die Herzgesundheit aufrechtzuerhalten. Doch wie sieht es für Menschen aus, die bereits ein erhöhtes Risiko haben, einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder andere kardiovaskuläre Ereignisse zu erleiden – hilft ihnen eine vegetarische Ernährung?

Eine pflanzenbasierte Ernährung ist bestimmt nicht das Schlimmste, das man seinem Körper antun kann. Ganz im Gegenteil: Menschen, die sich vegetarisch ernähren, tun ihrer Herzgesundheit etwas Gutes, sagt etwa die Deutsche Herzstiftung. In einer Metaanalyse wurde nun untersucht, inwiefern eine vegetarische Ernährungsintervention Personen mit hohem kardiovaskulärem Risiko helfen kann, Gesundheitsparameter zu verbessern.

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In der Übersichtsarbeit wurden 20 randomisierte, kontrollierte Studien mit insgesamt 1878 Proband:innen, die 2 bis 24 Monate eine vegetarische Diät zu sich nahmen, analysiert. In vier Studien waren die Proband:innen kardiovaskulär erkrankt, in sieben Interventionen hatten die Teilnehmer:innen Diabetes und in neun Studien wiesen die Proband:innen mindestens zwei kardiovaskuläre Risikofaktoren auf, wie z.B. Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes. Die Teilnehmer:innen befanden sich zumeist in einer pharmakologischen Therapie, die auch während der Studie fortgeführt wurde.

Durch die Analyse konnte gezeigt werden, dass verglichen mit anderen Diäten (Standarddiät, Diät bei Diabetes oder ähnliches), die vegetarische Ernährung nach durchschnittlich sechs Monaten den Spiegel des Low Density Lipoprotein-Cholesterins (LDL-Cholesterin) signifikant senkte (durchschnittlich um 6,6 mg/dl), ebenso wie den Langzeitblutzuckerwert HbA1c (durchschnittlich um 0,24%) und das Körpergewicht (durchschnittlich um 3,4 kg). Der Blutdruck wurde laut der Übersichtsarbeit als einziger untersuchter Parameter nicht signifikant reduziert (durchschnittlich um -0,1 mm Hg).

Wie sahen die pflanzenbasierten Diäten der Studien aus?

Während der Studiendauer sollten die Proband:innen der einzelnen Studien auf Fleisch verzichten. In einer der Studien war weißes Fleisch erlaubt. Milchprodukte und Eier durften meist verzehrt werden, in zwei Studien aß die Interventionsgruppe vegan. In den meisten Studien wurden die Proband:innen ermuntert, Gemüse Obst vorzuziehen, ballaststoffreiche Getreideprodukte zu essen und pflanzliche Öle zu verwenden. In einer Studie hatte die Interventionsgruppe ein Energielimit, das sie pro Tag nicht überschreiten sollte, bei drei Studien sollte wenig Fett verzehrt werden.

Personen mit hohem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnten demnach von einer vegetarischen Ernährung profitieren, die synergetisch mit der pharmakologischen Therapie das Gefäßsystem schützen könnte.

Literatur

Wang T et al. Vegetarian Dietary Patterns and Cardiometabolic Risk in People With or at High Risk of Cardiovascular Disease. Cardiology, 25. Juli 2023, https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2807597

Herzgesunde Ernährung. Deutsche Herzstiftung e. V., https://herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/ernaehrung


Juliane Russ, Volontärin DAZ
redaktion@daz.online


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