Omikron XBB.1.5

Angepasster COVID-19-Impfstoff von Biontech im September

Stuttgart/Mainz - 07.08.2023, 15:15 Uhr

Biontech hat nach eigener Aussage Corona-Impfstoffe vorproduziert. (Foto: MAGO / CHROMORANGE)

Biontech hat nach eigener Aussage Corona-Impfstoffe vorproduziert. (Foto: MAGO / CHROMORANGE)


Für die meisten ist Corona wohl derzeit in weite Ferne gerückt. Nicht so für den Impfstoffproduzenten Biontech: Im Zusammenhang mit der Bekanntgabe der Zahlen für das zweite Quartal erklärte das Unternehmen, dass man die Markteinführung des an Omikron XBB.1.5 angepassten monovalenten COVID-19-Impfstoffs vorbereite. Die Auslieferung soll vorbehaltlich der Zulassung im September beginnen.

Rund 5 Milliarden Euro plant Biontech im Jahr 2023 mit COVID-19-Impfstoff umzusetzen. Diese Prognose bekräftigte die Firma mit der Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen. Bereits im Juni haben Biontech und Pfizer demnach bei der EMA und der FDA Zulassungsanträge für den an Omikron XBB.1.5 angepassten monovalenten COVID-19-Impfstoff für Personen im Alter ab sechs Monaten eingereicht und diesen auf eigenes Risiko, wie es hießt, vorproduziert, um die Impfstoffversorgung in der kommenden Herbst- und Wintersaison in verschiedenen Regionen weltweit sicherzustellen. Die Auslieferung soll bereits im September beginnen – wenn die Zulassung erfolgt.

Die Umsatzprognose basiere auf verschiedenen Annahmen, unter anderem auf dem im Jahr 2023 erwarteten Übergang von einem Marktumfeld mit Einkaufsverträgen zwischen Regierungen und Impfstoffherstellern zu kommerziellen Marktbestellungen in einigen Regionen und einer erwarteten regulatorischen Empfehlung zur Anpassung von COVID-19-Impfstoffen, um jüngst zirkulierende Varianten oder Sublinien von SARS-CoV-2 zu adressieren, schreibt Biontech in einer Mitteilung.

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Während eine Impfstoffadaption nach Einschätzung von Biontech zu einer erhöhten Nachfrage führen dürfte, werde es voraussichtlich weniger Erstimpfungen geben und auch eine niedrigere Quote für Auffrischimpfungen innerhalb der Gesamtbevölkerung wird erwartet. Darüber hinaus geht das Unternehmen von einer saisonalen Nachfrage aus, wodurch entsprechende Umsätze in der zweiten Jahreshälfte des Geschäftsjahrs 2023 erwartet werden. 

Die Marktentwicklung für COVID-19-Impfstoffe werde jedoch von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die mit einer erheblichen Unberechenbarkeit einhergehen und sich auf die Nachfrage nach COVID-19-Impfstoffen im Allgemeinen wie auch auf die geschätzten Umsätze des Unternehmens auswirken könnten, so Biontech.

Q2: Unterm Strich Verlust

Bereits in diesem Jahr macht sich das nachlassende Geschäft mit den COVID-19-Impfstoffen bemerkbar. So sank der Umsatz von Biontech mit Corona-Impfstoffen im ersten Halbjahr auf 1,4 Milliarden Euro nach 9,57 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn brach von 5,37 Milliarden Euro auf 311,8 Millionen Euro ein.

Für das mit dem Juni zu Ende gegangene zweite Quartal stand unter dem Strich sogar ein Verlust von 190,4 Millionen Euro, im Vorjahresquartal hatte Biontech noch einen Gewinn von 1,67 Milliarden Euro erzielt. Die Quartalserlöse lagen bei 167,7 Millionen Euro nach 3,2 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. 

Biontech bleibt dennoch bei seiner Prognose für das Gesamtjahr. Das Unternehmen verwies darauf, dass nach Ende des zweiten Quartals noch mehrere Zahlungen eingegangen seien, darunter eine Ausgleichszahlung vom Partner Pfizer in Höhe von rund 1,06 Milliarden Euro für den Anteil von Biontech am Bruttogewinn für das erste Quartal 2023.

Weiterentwicklungen in der Onkologie

Gleichzeitig arbeitet Biontech an seiner Onkologie-Plattform. „Wir bringen unsere Onkologie-Pipeline in fortgeschrittenere Entwicklungsphasen, haben eine zulassungsrelevante Phase-3-Studie gestartet und bereiten weitere Studien mit Zulassungspotenzial in den kommenden Monaten vor“, sagte Professor Uğur Şahin, CEO und Mitbegründer von Biontech. 


dpa-afx / jb
redaktion@daz.online


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