Handelsblatt-Ranking für das erste Halbjahr

Gesund.de unter den Top-Ten der Gesundheits-Apps

Stuttgart - 07.08.2023, 12:15 Uhr

Nur eine Kassen-App ist unter den ersten Zehn. (Foto: IMAGO / Rüdiger Wölk)

Nur eine Kassen-App ist unter den ersten Zehn. (Foto: IMAGO / Rüdiger Wölk)


Das Marktforschungsunternehmen Research2Guidance hat im Auftrag von Handelsblatt inside ermittelt, welche Gesundheits-Apps im ersten Halbjahr 2023 in den Stores von Apple und Google die meisten Downloads verzeichnen konnten. Das Terminvergabetool Doctolib führt das Ranking an, die Apothekenplattform gesund.de schafft es auf den achten Platz.

Arzttermine buchen, Krankenkassen-Angelegenheiten erledigen, Zyklus tracken, Arzneimittel bestellen, Vitalfunktionen überwachen und vieles mehr – das Angebot an Gesundheits-Apps, die sich Nutzer:innen mittlerweile auf ihre Smartphones herunterladen können, ist riesig. Handelsblatt inside hat nun analysieren lassen, welche Apps in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 am häufigsten auf den Telefonen der Menschen in Deutschland gelandet sind.

Äußerst beliebt sind dem Ranking zufolge Apps, um den weiblichen Zyklus bzw. eine bereits bestehende Schwangerschaft zu tracken. So befinden sich gleich drei Apps aus dieser Kategorie in den Top Ten – auf Platz drei mit 491.000 Downloads der Flo Period & Pregnancy Tracker, auf Platz fünf mit 237.000 Downloads die Pregnancy+ Tracker App von Phillips Digital sowie auf Platz neun mit 137.000 Downloads der My Calender – Period Tracker. Von den Apps, mit deren Hilfe man Ärzte suchen und Termine buchen kann, haben es zwei ins Ranking geschafft: Doctolib führt die Liste an mit 1.610.000 Downloads, Jameda landet auf Platz sechs mit 233.000 Downloads.

Ebenfalls gerne genutzt sind Apps zur Arzneimittelbestellung. Auf dem zweiten Platz liegt die App der Shop Apotheke mit 655.000 Downloads. Wettbewerber DocMorris hat es nicht unter die besten zehn geschafft. Die von Noventi und Phoenix ins Leben gerufene Plattform gesund.de bringt es immerhin auf 141.000 Downloads, was ihr Platz acht im Ranking beschert. Neben Apotheken bieten dort auch Arztpraxen und Sanitätshäuser ihre Dienst an. Co-CEO Sven Simons bezeichnet dies auf LinkedIn als „großartigen Teilerfolg“ – aber man sei weiter auf dem Weg, gesund.de als die Gesundheits-App in Deutschland zu etablieren.

Mit der Barmer-App auf Platz vier hat es nur eine Kassen-App in die Top-Ten geschafft mit 333.000 Downloads. Sie gehört zu den Kassen-Apps mit der weitesten Verbreitung: Sie wurde insgesamt bereits mehr als eine Million Mal heruntergeladen, das gilt sonst nur noch für die TK-App und „Meine AOK“. Alle anderen Kassen-Apps liegen mit ihren Downloadzahlen darunter.

Komplettiert werden die Top Ten der Gesundheits-Apps vom Sleep Monitor: Sleep Tracker auf Platz sieben (170.000 Downloads) und der App von Oral B auf Platz zehn, die bei der richtigen Zahnpflege unterstützt (126.000 Downloads).


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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1 Kommentar

Kassen-APPs auf Kosten der Versichertengemeinschaft

von Sylvia Trautmann am 08.08.2023 um 11:47 Uhr

Obwohl Karl Lauterbach mit seinem neuen Digitalgesetz den Kranken Kassen erlauben will, E-Rezept-Bestell-APPs zu entwickeln, finde ich schon jetzt diese Angelegenheit der Gesundheits-APPs, die von Krankenkassen entwickelt wurden, als rechtlich sehr bedenklich und angreifbar: Auf Kosten der Versichertengemeischaft entwickeln Krankenkassen mit viel Geld solche APP`s. Andererseits jammern diese KK, weil sie zuwenig Geld hätten und es werden Leistungen für Versicherte gekürzt und Leistungserbringer wie Apotheker , Krankenhäuser und ambulante Ärzte werden unterbezahlt. Medizinische und arzneiliche Versorgungsengpässe werden politisch ignoriert und toleriert. Eine bodenlose Frechheit! Wo sind hier die guten, mutigen Anwälte, die hiergegen vorgehen? Wo sind hier die Politiker, die solche wichtigen Basics in die Wahlprogramme ihrer Partei reinschreiben? Es gibt offensichtlich noch viele versteckte finanzielle Reserven bei den Kranken Kassen, die zum Wohle der Patienten genutzt werden könnten, anstatt dass die Kassen das Geld für sich selbst verbrauchen....

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