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Die jährliche Grippeimpfung ist für viele Menschen Standard. Auch bei COVID-19 werden für vulnerable Gruppen regelmäßige Auffrischimpfungen mit adaptierten Vakzinen empfohlen. Eine Kombiimpfung würde sich also anbieten und wird auch von einigen Pharmaunternehmen derzeit entwickelt.
Die andauernden Veränderungen des Coronavirus animieren die Pharmaunternehmen nicht nur, angepasste Impfstoffe gegen die aktuelle XXB-Variante zu entwickeln. Mittlerweile zeichnet sich zudem ab, dass mehrere Hersteller künftig auch Kombiimpfungen gegen COVID-19 und Influenza auf den Markt bringen wollen.
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So teilt das Mainzer Biotechunternehmen Biontech auf Anfrage mit, gemeinsam mit seinem Kooperationspartner Pfizer einen Impfstoff gegen COVID-19 und Influenza zu entwickeln. Dieser basiere auf Biontechs mRNA-Technologieplattform und kombiniere den an Omikron BA.4/BA.5 angepassten bivalenten COVID-19-Impfstoff (BNT162b2) mit einem quadrivalenten Influenza-Impfstoffkandidaten (BNT161). Der Kombinationsimpfstoff wird den Angaben zufolge seit November 2022 in einer klinischen Phase-1-Studie zur Bewertung der Sicherheit, Verträglichkeit und Immunogenität an gesunden Probanden im Alter von 18 bis 64 Jahren in den USA evaluiert. Das Programm habe von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA den Fast-Track-Status erhalten, welcher die Entwicklung und Prüfung neuer Arzneimittel und Impfstoffe beschleunigen soll. Aktuell können laut Biontech noch keine Angaben dazu gemacht werden, ob der Kombinationsimpfstoff zugelassen wird. Davon hänge auch ab, wann der Kombinationsimpfstoff in Deutschland verfügbar sein werde.
Moderna: Kombi bis 2025
Auch das US-Biotechnologieunternehmen Moderna hat nach eigenen Angaben Kombinationsimpfstoffe in der Entwicklung. Die Produktkandidaten deckten Atemwegsviren ab, die laut WHO die vierthäufigste Todesursache weltweit und damit ein großes Gesundheitsrisiko darstellten. Modernas Phase-1-Kombinationsstudien mit COVID-19/Influenza, Influenza/RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) und COVID-19/Influenza/RSV haben den Angaben zufolge die Rekrutierung abgeschlossen. Ein Investigational-New-Drug(IND)-Antrag für einen COVID-19/Influenza-Impfstoffkandidaten der nächsten Generation sei eingereicht. Das Unternehmen beabsichtige, bis 2025 entsprechende Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung zu stellen. Zudem sollen die Kombinationen regelmäßig mit verbesserten Impfstoffkandidaten der nächsten Generation aktualisiert werden.
Novavax zeigt sich zuversichtlich
Das auf Impfstoffe spezialisierte US-Pharmaunternehmen Novavax verweist hinsichtlich eines Kombinationsimpfstoffes auf im Mai 2023 kommunizierte positive Daten zu einem COVID-19/Influenza-Kombinationskandidaten, bestehend aus einer Stand-alone-Influenza und einer Hochdosis-COVID-19-Impfung. Dieser habe in einer Phase-2-Studie robuste Immunreaktionen gezeigt. Novavax zeigt sich zuversichtlich, dass diese Ergebnisse Chancen auf einen Kombinationsimpfstoff aus der eigenen Entwicklung eröffnen. Über die weitere Entwicklung soll nach Analyse des gesamten Datensatzes entschieden werden. Im Übrigen gehe man davon aus, dass es künftig ein erhebliches Interesse an Kombinationsimpfstoffen geben wird.
Generell sieht Novavax die größten Chancen zur Befriedigung der Nachfrage nach mehr saisonalen und regelmäßigen Impfkampagnen darin, die weltweiten Zulassungsanträge zu harmonisieren und den Austausch von Daten über zirkulierende Stämme weiter auszubauen.
Keine Neuheiten von Sanofi, AstraZeneca und Valneva
Anders sieht es beim französischen Pharmakonzern Sanofi aus. Zur Frage eines Kombinationsimpfstoffs heißt es: „Kombinationsimpfstoffe müssen nach den gleichen Kriterien wie Einzelimpfstoffe beurteilt werden – unter anderem hinsichtlich Wirksamkeit, Verträglichkeit und Thermostabilität. Der Influenzaschutz der derzeit in der Entwicklung befindlichen Influenza/COVID-19-Kombinationen scheint im Vergleich zu aktuellen Influenza-Impfstoffen (wie das Sanofi-Produkt Efluelda®) bislang suboptimal.“ Diese Aussage deutet darauf hin, dass Sanofi in absehbarer Zeit kein Kombipräparat auf den Markt bringen wird.
Keine Auskunft gibt es vom britisch-schwedische Pharmaunternehmen AstraZeneca zu aktuellen Entwicklungen von COVID-19-Impfstoffen und damit auch nicht zu Kombiimpfstoffen. Der COVID-19-Vektorimpfstoff Vaxzevria von AstraZeneca stand nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und des Bundesgesundheitsministeriums in Deutschland nur bis Ende 2021 zur Verfügung und war damals zuletzt nur noch in geringem Umfang bestellt worden.
Valneva, ein französischer Impfstoffhersteller, teilt mit, die Produktion und Entwicklung des eigenen COVID-19-Impfstoffs eingestellt zu haben.
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