Alternative zum Austausch

Kostenersparnis durch Konnektor-Update?

Stuttgart - 25.08.2023, 10:45 Uhr

Seit kurzem steht für die Konnektoren von Secunet ein Update zur Verfügung. (Foto: Ulf/AdobeStock)

Seit kurzem steht für die Konnektoren von Secunet ein Update zur Verfügung. (Foto: Ulf/AdobeStock)


Konnektoren bzw. die für deren Betrieb benötigten Zertifikate sind in ihrer Laufzeit begrenzt. Man kann das Gerät dann austauschen oder ein Update aufspielen lassen. Diese Möglichkeit war geschaffen worden, nachdem öffentlich die Millionenverschwendung durch den in den Augen einiger Experten für unnötig befundenen Austausch angeprangert wurde. Doch spart das Update im Vergleich zum Austausch Geld?

Ob TI-Konnektoren tatsächlich nach fünf Jahren ausgetauscht werden müssen, wurde lange diskutiert. Ja, nein, später – die Meinungen gingen weit auseinander. Losgetreten hatte die Debatte der Chaos Computer Club, der den von der Gematik für unerlässlich befundenen Austausch der Geräte für unnötig erklärt hatte. Millionen Euro würden unnötigerweise versenkt werden, hieß es, weil ein Austausch teurer als ein Update sei.

Schließlich ruderte die Gematik teilweise zurück und erklärte, dass zumindest für die Zertifikate, deren Gültigkeit nach August 2023 endet, Alternativen zum Austausch angeboten werden, zum Beispiel eine Laufzeitverlängerung. Der Hardwaretausch sei aber insgesamt als sicherste und wirtschaftlichste Lösung identifiziert worden. Seit Dezember 2022 findet sich aber nun die Option der Laufzeitverlängerung der Spezifikation und muss von den Herstellern umgesetzt werden.

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Hersteller Secunet hatte bereits im Juni angekündigt, dass das Update im August zur Verfügung stehen soll. Das ist offenbar gelungen. Wie Handelsblatt Inside berichtet, hat die Gematik die Zulassung für das Update erteilt. Die österreichische Firma Rise erwartet diese demnach in Kürze, bei CGM sei noch unklar, wann sie umgesetzt werde.  
Da aber mittlerweile die Kassen keine einzelnen TI-Komponenten mehr erstatten, sondern nur noch eine Pauschale, macht es für sie tatsächlich keinen Unterschied, ob ein Leistungserbringer seinen Konnektor tauscht oder updated. Auf diesen Umstand hatte zunächst das Handelsblatt in seinem Inside-Newsletter aufmerksam gemacht. 

Für Apotheken günstiger

Für den Leistungserbringer hingegen, der ja erstmal in Vorleistung gehen muss, fällt ein Update günstiger aus als der Tausch. Ein Secunet-Sprecher erklärt dazu auf Nachfrage: „Die Laufzeitverlängerung fällt wesentlich günstiger aus als die Anschaffung eines neuen Konnektors.“ Zu den genauen Preisen könne man sich jedoch nicht äußern, da sowohl das Update als auch die Neuanschaffung über die Vertragspartner laufe. „Wir sind lediglich Hersteller bzw. Anbieter“, heißt es.

Man müsse aber beachten, dass zwei unterschiedliche Leistungen erworben werden, hebt der Sprecher hervor: Mit der Laufzeitverlängerung biete Secunet Nutzer:innen des eigenen Konnektors eine schnelle und unkomplizierte Alternative und verschaffe ihnen Zeit bis Ende 2025, um sich für ihren zukünftig favorisierten Weg in die TI zu entscheiden – ab diesem Herbst soll mit dem TI-Gateway und dem Highspeedkonnektor eine rechenzentrumsbasierte Lösung zur Verfügung stehen, die lokale Konnektoren überflüssig machen würde. Secunet bereitet sich auf diese nächste Evolutionsstufe der TI nach eigener Aussage parallel vor. Ein neuer Secunet-Konnektor hingegen könne für mindestens fünf Jahre zuverlässig verwendet werden, erläutert der Sprecher.

Ob jemand das möchte, wenn künftig mit dem TI-Gateway eine Alternative ohne Konnektor vor Ort zur Verfügung steht, ist fraglich.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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