Wie lässt sich die Adhärenz der Patientinnen fördern?
dab | Eine adjuvante endokrine Therapie mit Tamoxifen oder einem Aromatasehemmer ist zwar effektiv, kann aber mit Nebenwirkungen wie Depressionen, Schlaflosigkeit und Übelkeit einhergehen. Etwa 40 % der Patientinnen brechen die Therapie frühzeitig ab. Ein US-amerikanisches Team um Professorin Joanna Arch von der University of Colorado, Boulder, hat sich daher in einem systematischen Review mit Metaanalyse damit befasst, wie sich die Adhärenz von Patientinnen unter einer solchen Therapie steigern lässt.
Eine Erkenntnis: Die bloße Aufklärung über Nebenwirkungen ist nicht ausreichend. Was dagegen in vielen Fällen half, waren Maßnahmen, die Nebenwirkungen lindern können, wie Physio- oder Verhaltenstherapie. Ein mäßiger Erfolg war durch Apps oder Textnachrichten zu verzeichnen, die an die Einnahme erinnerten, sowie durch Bewältigungsstrategien.
Eine Studie, die mit in die Auswertung einfloss, hatte Arch selbst durchgeführt. Darin wurden Frauen gefragt, was ihre primäre Motivation für die Therapie sei, z. B. eines Tages einen Marathon zu laufen oder Enkelkinder aufwachsen zu sehen. Davon sollten sie als Erinnerung ein Bild auf ihre Tablettenpackung kleben, mit den Worten „Ich nehme das ein, um ...“. Zumindest für einen Monat war es wahrscheinlicher, dass Frauen ihre Medikation einnahmen, wenn sie eine Erinnerung für ihre Motivation auf ihre Arzneimittelpackung geklebt hatten, als wenn sie dies nicht getan hatten.
Arch hat bereits eine neue Studie begonnen, in der sie untersuchen will, ob eine antidepressive Therapie zur Adhärenzförderung beitragen kann, denn Depressionen sind ihrer Meinung nach einer der wichtigsten Prädiktoren für Nonadhärenz bei jeglichen Arzneimitteln [2, 3].
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