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„Tag der Antworten“
Initiative schickt sechs Fragen an die ABDA
Mit ihren sechs Fragen an Karl Lauterbach will die ABDA weiter eskalieren und den Minister unter Druck setzen. Einigen in der Apothekerschaft geht das nicht weit genug. Sie fordern erneute Streiks – und schickten nun ihrerseits Fragen an die Standesvertretung.
Die ABDA schickte sechs Fragen an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), die dieser spätestens bei seinem virtuellen Auftritt auf dem Deutschen Apothekertag am 27. September beantworten soll. Das gab sie bei einer Pressekonferenz am vergangenen Mittwoch bekannt. Mit dem ausgerufenen „Tag der Antworten“ verfolgt die Standesvertretung offenbar die Absicht, dem Minister die Themen seiner Ansprache vorzugeben und den Druck auf ihn zu erhöhen.
Das genügt einigen aber nicht. Eine Initiative hat nun ihrerseits sechs Fragen an die ABDA formuliert, mit der sie wiederum die Standesvertretung unter Druck setzen und zu stärkeren Formen der Eskalation bewegen will. In einer Rundmail vom Montag schreibt die „Initiative Vor-Ort-Apotheke“, die ABDA habe sich am Mittwoch „(vielleicht nur vorerst) gegen Streiks entschieden und setzt weiterhin alleine auf Nachfragen bei den zuständigen Ministerien“. Man wolle diese „erneute Stille des ‚Protests’ zum Anlass nehmen“, sechs Fragen an die Standesvertretung zu schicken, wobei man „zeitnahe Beantwortung, spätestens bis zum 27.09.2023 14:00 Uhr“ erbittet.
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Folgende sechs Fragen will die Initiative beantwortet wissen:
- Wie wird die ABDA es sicherstellen, dass die Apothekerinnen und Apotheker vor Ort wieder als die im Gesundheitssystem zwingend erforderlichen Expertinnen und Experten für sämtliche pharmazeutischen Angelegenheiten wahrgenommen werden?
- Wie wird die ABDA es sicherstellen, dass die Zuständigkeit für sämtliche pharmazeutischen Angelegenheiten den sachkundigsten Personen im Gesundheitssystem zugeordnet wird, den Apothekerinnen und Apothekern?
- Wie definiert die ABDA eine Versorgungslücke i. S. d. § 1 Abs. 1 ApoG, also die nicht mehr vorhandene Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimittel?
- Wie kann man Beharrlichkeit, Geschlossenheit und Vertrauen von seinen Mitgliedern einfordern, gleichzeitig für sich selber aber zulasten genau dieser Mitglieder eine Beitragserhöhung beschließen, mit der Begründung man müsse arbeitsfähig bleiben?
- Wann und wie lange wird gestreikt?
- Wann werden die Lieferverträge gekündigt?
Streik-Petition
Die Initiative hat seit wenigen Tagen eine Facebook-Seite mit 18 Gefällt-mir-Angaben und 21 Followern (Stand Montagnachmittag). Sie wirbt in ihrer Rundmail mit dem Slogan: „Keine Beiträge. Keine Verpflichtungen. Keine Laufzeiten. Networking für Apotheken“. Als Namen hinter der Initiative werden der Anwalt Marc Raddatz und die selbständige Apothekerin Margarethe Seipolt genannt
Aufgefallen war sie erstmals Ende August mit einer Petition unter dem Titel: „Perspektive für die Apotheke vor Ort – Streik jetzt“. In dieser heißt es: „Die Apothekerinnen, Apotheker, PTA und PKA Deutschlands erwarten von der ABDA die sofortige Umsetzung weiterer flächendeckender Streiks, um der Bevölkerung vor Augen zu führen, welchen immensen Wert die Vor-Ort-Apotheken für ihre Gesundheit besitzen.“ Von der Bundesregierung wird gefordert:
- die sofortige Anpassung des Apothekenfixums auf 12 Euro zzgl. einer automatischen Dynamisierung,
- die Abschaffung des Retaxationsverfahrens,
- die Abschaffung des Präqualifizierungsverfahrens,
- die Einführung des RX-Versandverbots,
- die Erschaffung von weiteren PTA-Schulen und Lehrstühlen für Pharmazie
Die Petition ist bislang von 1.056 Unterstützern unterzeichnet worden.
2 Kommentare
Tag der Antworten“ Initiative schickt sechs Fragen an die ABDA
von Bernd Haase am 11.09.2023 um 18:48 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Tag der Antworten“ Initiative schickt
von Ulrich Ströh am 12.09.2023 um 10:29 Uhr
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