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Im Pilotbetrieb
Erstes E-Rezept für Privatversicherte eingelöst
Während Arztpraxen zumindest theoretisch für gesetzlich Versicherte schon eine ganze Weile E-Rezepte ausstellen können, war das für privat Krankenversicherte bislang technisch nicht möglich. Am gestrigen Mittwoch wurde nun erstmalig ein elektronisches Privatrezept ausgestellt und eingelöst.
Auch wenn der flächendeckende Roll-out für das E-Rezept immer wieder verschoben wurde und gerade mal 1 Prozent der GKV-Versicherten über eine elektronische Patientenakte (ePA) verfügt – grundsätzlich stehen diese Angebote allen bereit. Ob sie genutzt werden, ist eher eine Frage des Wollens als des Könnens. Anders bei Privatversicherten. Für sie gab es bislang keine Option, E-Rezepte auszustellen. Denn im Gegensatz zu gesetzlich Versicherten haben sie keine elektronische Gesundheitskarte (eGK), mit der sie sich in der Praxis ausweisen und die es erlaubt, auf die Stammdaten zuzugreifen und E-Rezepte oder die ePA in der Telematikinfrastrukur einem bestimmten Versicherten zuzuordnen. Denn dafür ist die einmalige Übermittlung der Krankenversichertennummer und weiter Stammdaten an die (Zahn-)Arztpraxis notwendig.
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Wann kommt das E-Rezept für die PKV?
Laut einer Mitteilung der Gematik wurde nun ein Ersatzverfahren entwickelt, der Online-Check-in, und im Pilotbetrieb erstmalig ein E-Rezept für einen Privatversicherten der Allianz Private Krankenversicherung ausgestellt und erfolgreich eingelöst. Der Online-Check-in sei ein smartphonebasiertes und sicheres Verfahren, über das (Zahn-)Arztpraxen die Krankenversichertennummer sowie weitere Stammdaten des Krankenversicherten nach erfolgreichem Login über die GesundheitsID empfangen können, so die Gematik.
Kostenbeleg in der App
Ist dies erfolgt, können Praxen E-Rezepte ausstellen. Privatversicherte bekommen diese dann genau wie GKV-Versicherte in der Gematik-App angezeigt und können ihr E-Rezept entweder per E-Rezept-App direkt an Ihre Apotheke übermitteln oder den Rezeptcode in der App oder auf einem Ausdruck vorlegen. Das Einlösen über das Stecken der Gesundheitskarte ist für sie natürlich nicht möglich. Im Unterschied zu Kassenrezepten, wo ein Abrechnungsdatensatz ans Rechenzentrum gesendet wird, erhalten Privatversicherte nach dem Einlösen ihres E-Rezeptes einen Kostenbeleg. Der kann von der Apotheke an den Fachdienst gespielt werden und erscheint dann in der Gematik-App. Von der kann er an die Versicherung weitergeleitet werden. Die Apotheke kann den Kostenbeleg aber auch ausdrucken.
Schrittweise Einführung
„Es ist eine Premiere – mit dem ersten eingelösten E-Rezept für Privatversicherte sind wir auf der Zielgeraden für ein komfortables Rezeptmanagement für weitere knapp neun Millionen Bürgerinnen und Bürger. Mithilfe unserer App machen wir zudem den konkreten Nutzen des E-Rezepts jetzt nach und nach auch für Privatversicherte erlebbar“, sagt Gematik-Geschäftsführer Markus Leyck Dieken.
PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther ist sicher: „Der Online-Check-in per Smartphone und das E-Rezept sind echte Mehrwerte für Privatversicherte. Wir sind sehr froh, dass die Gematik die Entwicklung dieser Services für die PKV so tatkräftig unterstützt hat. Schließlich verbindet uns das Interesse, die Digitalisierung im Gesundheitswesen mit innovativen Mitteln und zum Nutzen aller Versicherten voranzutreiben.“
Alle Beteiligten des Tests (Allianz Private KV / PKV-Verband / Gematik / ehex / RISE, Noventi, ADV Oberhausen) waren sich einig, dass der Ablauf gut funktionierte, einige Aspekte des Live-Tests fließen in die aktuelle Entwicklung ein.
Privatversicherte sollen schrittweise die Möglichkeit erhalten, den Online-Check-in und das E-Rezept zu nutzen
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