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Die Apothekenpläne des BMG
Lauterbach zu erleichterten Filialgründungen
Vergangene Woche waren in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums zur Umstrukturierung des Apothekensystems durchgesteckt worden. Minister Karl Lauterbach erläuterte sie anschließend auch auf einer Pressekonferenz – insbesondere, was es mit der erleichterten Gründung von Filialen auf sich hat.
Die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), das Apothekensystem zu liberalisieren, haben für viel Aufregung gesorgt und den Ablauf des Deutschen Apothekertags (DAT) in Düsseldorf vergangene Woche maßgeblich mitbestimmt. Am 26. September hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung einen Bericht dazu veröffentlicht, also einen Tag vor dem erwarteten digitalen Besuch Lauterbachs des DAT am Mittwoch.
Seither gibt es die Ideen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) auch schon im Wortlaut. Titel des Papiers: „Versorgungssicherstellung und Fachkräftesicherung in Apotheken“. Es soll Grundlage für die Gespräche mit der ABDA am 13. Oktober sein. Vorgesehen sind laut BMG unter anderem die Möglichkeit, die Bestimmungen zum Mehrbesitz zu lockern und leichter Apothekenfilialen zu gründen, erweiterte Vertretungsmöglichkeiten durch PTA, eine Reform der Apothekenvergütung und Entbürokratisierung.
Bei einer Pressekonferenz im BMG am vergangenen Mittwoch erläuterte Lauterbach die Pläne auch vor der versammelten Presse in Berlin. Die Grundidee des Ministers scheint dabei zu sein, dass durch seine Gesetzesvorhaben Apotheken leichter neue Filialen in sogenannten strukturschwachen Regionen aufbauen werden. In diesen sollen Rezeptur, Labor und Notdienst keine Pflicht mehr sein, und Apotheker durch erfahrene PTA vertreten werden können. Darauf deuten auch seine Pläne für flexiblere Öffnungszeiten hin. Hauptapotheke und Filialen sollen sich untereinander koordinieren.
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Der Minister kam immer wieder darauf zu sprechen, dass das Gesetz zu neuen Apotheken führen würde – in Regionen, in denen sonst keine neuen entstehen würden. Die Filialen könnten dies ermöglichen, da hier die „Kosten niedriger“ wären als in der Hauptapotheke.
Adexa und BVPTA gegen „Apotheken light“
Die Apothekerschaft hat an dieser Stelle eine ganz andere Sicht auf die erleichterte Filialgründung. Sie befürchtet, dass bestehende Einzelapotheken in „Apotheken light“ umgewidmet werden. In diesem Sinne hatte sich nicht nur die ABDA wiederholt geäußert. Auch die Apothekengewerkschaft Adexa machte deutlich, dass sie den Ansatz des Ministers kritisch sieht. Der Bundesverband PTA zeigte sich über die Pläne ebenfalls entsetzt.
Zum Apothekenhonorar sagte der Minister in der Pressekonferenz, dass in Zukunft die „beratende Leistung“ besser vergütet werden müsse. Die „Abgabe des Medikaments“ sei zumindest bei „großen Apotheken“ hingegen „eher überbezahlt“. „Das Geld folgt nicht unbedingt der Leistung“, so Lauterbach.
„Werden mit Lieferengpässen kämpfen müssen“
Nicht zuletzt sagte der Minister, dass die Apothekenreform gut vorbereitet werden müsse; sie könne „kein Schnellschuss sein“. Insgesamt solle das System „liberaler“ werden. Zugleich wolle man verhindern, „dass die Apotheke der Zukunft die Versandhandelsapotheke ist“.
Im Gegensatz zu früheren Gelegenheiten erklärte der Minister auch unumwunden, dass man in Herbst und Winter mit Lieferengpässen werde „kämpfen müssen“. Das von ihm diesbezüglich ausgearbeitete Gesetz brauche noch weitere Jahre, um zu wirken und hätte viel früher kommen müssen, wiederholte Lauterbach. Allerdings werde beispielsweise in der Pharmaindustrie bei der Generikaproduktion „24/7“ gearbeitet.
3 Kommentare
Wirtschaftlichkeit
von Ka El am 02.10.2023 um 21:05 Uhr
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Merkt keiner was?
von Stefan Haydn am 02.10.2023 um 20:11 Uhr
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Ist doch nicht so schlecht
von ratatosk am 02.10.2023 um 18:48 Uhr
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