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Preisverleihung der IDH Schleswig-Holstein
Medienpreis für Fernsehbeitrag über Fremdbesitz bei Augenärzten
Ein Redaktionsteam des NDR-Magazins „Panorama 3“ erhielt am Donnerstag den Medienpreis der Interessengemeinschaft der Heilberufe in Schleswig-Holstein (IDH). Die Journalisten wurden für einen Fernsehbeitrag über Arztpraxen in Händen von Finanzinvestoren ausgezeichnet. Dabei wurde insbesondere gezeigt, dass für Patienten nicht erkennbar ist, ob eine Praxis einem Finanzinvestor gehört.
Im April 2022 hatte DAZ.online über einen Fernsehbeitrag des NDR-Magazin „Panorama 3“ berichtet, in dem es um die immer größere Zahl von Arztpraxen geht, die sich in der Hand internationaler Finanzinvestoren befinden. Dabei standen Augenärzte im Mittelpunkt. Das dafür verantwortliche Team aus der Panorama-Redaktion hat dafür nun den Medienpreis der Interessengemeinschaft der Heilberufe in Schleswig-Holstein (IDH) erhalten. Der Preis wird traditionell beim parlamentarischen Abend der IDH für Medienbeiträge aus dem jeweils vorangegangenen Jahr verliehen.
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Die IDH ist eine gemeinsame Organisation der Kammern und Verbände der akademischen Heilberufe auf Landesebene, die es in dieser Form nur in Schleswig-Holstein gibt. Sie soll den freien Heilberuflern ermöglichen, gemeinsam gegenüber der Politik und den Medien aufzutreten. Dazu gehört auch der jährlich vergebene Medienpreis für Beiträge zu Gesundheitsthemen mit einem Bezug zu Schleswig-Holstein. Am Donnerstagabend verlieh der turnusgemäße IDH-Vorsitzende, Dr. Clemens Veltrup, Präsident der Psychotherapeutenkammer Schleswig-Holstein, den Medienpreis für Beiträge aus dem Jahr 2022.
Arztketten: hohe Renditeerwartungen und fehlende Transparenz
Ausgezeichnet wurden Christian Baars, Brid Roesner, Anne Ruprecht und Petra Blum für ihren Beitrag über Praxisketten, insbesondere mit Augenarztpraxen. Sie werfen in ihrem Beitrag die Fragen auf, was solche Ketten für die Versorgung bedeuten und woher das Geld kommt, das die hohen Renditeerwartungen der Finanzinvestoren erfüllen soll. Moderator Dirk Schnack erläuterte, dass die Hälfte aller Augenarztpraxen in Kiel zur Sanoptis-Gruppe gehöre. Die Preisträger berichteten, ihr Projekt habe bis zur Veröffentlichung ein Jahr gedauert. Darum sei es wichtig, dass es einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk gebe, der eine so lange Recherche finanziere. Inhaltlich betonten sie das Transparenzproblem. Denn die Zugehörigkeit zu einer Kette ist am Praxisschild nicht erkennbar. Außerdem beantworte Sanoptis grundsätzlich keine Anfragen von Journalisten. Das komme bei solchen Recherchen häufig vor, sei aber bedauerlich, weil sie gerne auch die andere Seite anhören würden und die Zuschauer sich ein umfassendes Bild machen sollten. Ein Vertreter der Artemis-Gruppe hatte sich in dem Beitrag geäußert.
Arzneimittelthema in der engeren Auswahl
Bei der Medienpreisverleihung wurden noch zwei Beiträge aus Tageszeitungen vorgestellt, die in die engere Auswahl für den Preis gekommen waren. Darunter war ein Beitrag von Rieke Beckwermert, Ulf Dahl und Kerstin Tietgen in den „Kieler Nachrichten“, in dem eine Blutkonserve von der Spende bis zur Anwendung verfolgt wird. In einem Beitrag in den „Lübecker Nachrichten“ hatte Grit Petersen über das subkutan anzuwendende Immunglobulin cutaquig® berichtet, das bei einem seltenen Immundefekt eingesetzt wird. Aufgrund gestiegener Kosten für Blutplasma und eines erweiterten Preismoratoriums sei es nicht mehr rentabel herstellbar gewesen. Der Hersteller habe den Vertrieb in Deutschland daraufhin eingestellt und das für die Betroffenen lebensnotwendige Arzneimittel sei nicht mehr verfügbar gewesen. Durch zwischenzeitlich geänderte Gesetze sind die Rabattforderungen des GKV-Spitzenverbandes entfallen, und das Produkt ist nun wieder im Handel.
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Über die politischen Signale vom parlamentarischen Abend der IDH hatte DAZ.online bereits berichtet.
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