Zentrale Kundgebung Am 8. November

Der Norden protestiert in Hannover

19.10.2023, 16:44 Uhr

Am 14. Juni ging Apothekenpersonal bundesweit auf die Straße. Im November soll daran angeknüpft werden, zum Beispiel bei einer Kundgebung in Hannover. (Foto: IMAGO / Müller-Stauffenberg)

Am 14. Juni ging Apothekenpersonal bundesweit auf die Straße. Im November soll daran angeknüpft werden, zum Beispiel bei einer Kundgebung in Hannover. (Foto: IMAGO / Müller-Stauffenberg)


Die ABDA hat den November zum Protestmonat erklärt. An jedem Mittwoch sollen in einer Region in Deutschland die Apotheken geschlossen bleiben, zudem gibt es jeweils eine zentrale Protestkundgebung. Los geht es am 8. November in den nördlichen Bundesländern. Zum gemeinsamen Protest trifft man sich dann in Hannover.

Die Termine, an denen im November die Apotheker:innen protestieren werden, sind schon seit einer Weile bekannt: Am ersten Protesttag, dem 8.Novemeber sollen in den nördlichen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen die Apotheken dichtgemacht werden. Eine Woche drauf im Westen, also in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Am 22. November bleiben die Apotheken in Bayern und Baden-Württemberg zu und am letzten Protesttag dann im Osten in Berlin, Brandenburg, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die Notfallversorgung wird am Protesttag ausschließlich über die Notdienstapotheken gewährleistet.

Die zentrale Kundgebung für den ersten Protesttag im Norden wird in Hannover stattfinden. Das teilt der Niedersächsische Apothekerverband am heutigen Donnerstag mit. Er ruft gemeinsam mit den norddeutschen Verbänden Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zu der zentralen Kundgebung auf.

„Am 8. November kommen wir Apothekerinnen und Apotheker mit unseren Teams in Hannover zusammen, um für eine gute Arzneimittelversorgung in der Zukunft zu protestieren.“, sagt Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des LAV. Die Bundesregierung habe ihr Versprechen, die Vor-Ort-Apotheken zu stärken, gebrochen, so Groeneveld weiter. Die Politik spare das System Apotheke kaputt und gefährde so die Arzneimittelversorgung. Viele Apotheken seien am Limit, andere mussten bereits ihre Betriebe schließen. Für Patientinnen und Patienten bedeute das Versagen der Politik in Zukunft noch längere Wartezeiten, verkürzte Öffnungszeiten und weitere Wege.

Auch an den anderen Protesttagen sind zentrale Kundgebungen geplant: am 15. November in Dortmund und am 22. in Stuttgart. Der Ort für die letzte Kundgebung, die zugleich den krönenden Abschluss des Protestmonats bilden soll, ist noch nicht bekannt.

Reaktion auf Lauterbachs Pläne

Die Protestwelle im November ist die Reaktion der Apothekerschaft darauf, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ihre Probleme, was die wirtschaftliche Lage angeht, nicht ernst nimmt – ein Fragenkatalog der ABDA blieb weitestgehend unbeantwortet. Zudem macht er seinerseits Vorschläge für eine künftige Gestaltung des Systems, die in den Augen der Apothekerschaft die Versorgung nicht verbessern, sondern nachhaltig verschlechtern werden. 


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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