Was man unter „gedeckelten“ Tabletten versteht
Deckeln beschreibt in der Pharmazie, wenn sich der obere oder untere Teil einer Tablette horizontal ganz oder teilweise, wie ein Deckel, ablöst. Während der Tablettierung wird Spannung aufgebaut, die sich unter anderem durch spröde Brüche oder elastische Verformung der Pulverteilchen innerhalb der Tablette abbauen kann. Wird diese Spannung nicht ausreichend abgebaut, kommt es zum Bruch der Tablette. Gründe hierfür können beispielsweise eine zu hohe oder niedrige Feuchtigkeit des Pulvers sein, ein zu schwaches Bindemittel oder Lufteinschlüsse bei der Tablettierung [2].
Im vorliegenden Fall kam es wahrscheinlich zur Quellung und Deckelung aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit während der (falschen) Lagerung, der die Tabletten ausgesetzt waren. Die Feuchtigkeit könnte dazu geführt haben, dass der Filmüberzug und die Pulverteilchen aufquellen und schließlich die Tablette bricht, weil die aufgebaute Spannung zu groß wurde oder das Bindemittel sie nicht mehr ausreichend zusammenhielt.
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