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Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen loten Perspektiven aus
Gemeinsamer Apothekerverband für Mitteldeutschland?
Die Spitzen der Apothekerverbände in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen denken über einen gemeinsamen Verband oder zumindest eine intensivere Zusammenarbeit nach. Schließlich stehen sie vor den gleichen Aufgaben – lassen sich hier nicht Synergien nutzen? Das letzte Wort haben die Mitglieder.
Bei der Mitgliederversammlung des Sächsischen Apothekerverbandes am 1. November in Bad Lausick kam das Thema erstmals öffentlich auf: Die Apothekerverbände in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sondieren derzeit die Perspektiven für eine Kooperation – möglicherweise bis hin zu einem gemeinsamen Verband. Um die sächsischen Mitglieder zu informieren, waren auch die Vorsitzenden der beiden anderen Verbände zur gestrigen Versammlung gekommen.
Auch wenn die Ankündigung im ersten Moment überraschen mag – die dahinter stehenden Überlegungen lassen sich nachvollziehen. Viele strukturelle Aufgaben der Verbände ähneln sich oder sind sogar identisch. Und so überlegt man nun, wie Synergien genutzt und die Arbeit effizienter gestaltet werden können, heißt es in einer Pressemitteilung der drei Verbände.
Wachsende Herausforderungen
Die Idee, näher zusammenrücken, hängt auch mit der Entwicklung der Apothekenlandschaft zusammen. Noch sichern in den drei Bundesländern rund 2000 Haupt- und Filialapotheken die wohnortnahe Versorgung mit Arzneimitteln, erklären die Verbände. Doch diese Vor-Ort-Versorgung lasse sich immer schwerer bewerkstelligen: Mit bundesweit sinkenden Apothekenzahlen wachsen die Aufgaben für alle verbleibenden Betriebsstätten. Dieser Trend mache auch vor Mitteldeutschland nicht Halt. Nicht nur die jeweiligen Apotheken haben mit Personalmangel, struktureller Unterfinanzierung, Lieferengpässen, Bürokratie und weiteren Herausforderungen zu kämpfen – auch die Landesapothekerverbände müssen sie bewältigen. Und die Aufgaben für die Apotheken wachsen – zuletzt etwa durch Impfungen und pharmazeutische Dienstleistungen. Hinzu kommt die Digitalisierung, die Schritt für Schritt umzusetzen ist.
Trotz sinkender Apothekenzahl: Service soll bleiben
Thomas Dittrich, Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbandes, erklärt: „Wir merken in den Geschäftsstellen, dass die Aufgaben deutlich umfangreicher werden und zukünftig mit dem vorhandenen Personal nicht optimal gelöst werden können. Wir diskutieren, ob es sinnvoller ist, gemeinsam zu arbeiten. So bleibt der umfangreiche Service bestehen, wird aber vielleicht effektiver auf alle Schultern verteilt. Denn wir wollen unseren Mitgliedern trotz sinkenden Apothekenzahlen und steigenden Kosten den gewohnten oder einen besseren Service anbieten“.
Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt, ergänzt: „In gemeinsamen Treffen haben wir festgestellt, dass wir in der täglichen Verbandsarbeit bereits viele Parallelen und gleiche Inhalte bearbeiten“. Aber auch Unterschiede in den Arbeitsabläufen und Strukturen der drei Verbände habe man identifiziert. Arnold verspricht daher: „Regionale Besonderheiten, beispielsweise bei den Gesundheitsministerien, Apothekerkammern und Behörden, müssen berücksichtigt werden und ihren Eingang finden.“
Fusion nur eine Option
Stefan Fink, Vorsitzender des Thüringer Apothekerverbandes, machte überdies deutlich: „Ob und in welcher Form eine Zusammenarbeit der Verbände intensiviert wird, entscheiden ihre Mitglieder. Die Fusion der drei Partner zu einem gemeinsamen Verband ist eine der möglichen Optionen. Das werden wir in den nächsten Monaten intensiv beraten und mit Fachleuten rechtssichere Lösungswege abklären.“
Am heutigen Donnerstag werden auch die LAV-Mitglieder aus Sachsen-Anhalt informiert, am 8. November folgen die Thüringer.
3 Kommentare
schlagkräftige Berufsvertretung
von Dr. Hardt am 05.11.2023 um 16:55 Uhr
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Idee für gemeinsame berufsvertretende Verbände und Kammern
von Dr. Dietmar Roth, Rottenburg am 03.11.2023 um 8:55 Uhr
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Handlungsbedarf in NRW?
von Dr. Hardt am 03.11.2023 um 7:47 Uhr
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