Generation Z in der Apotheke

Was erwarten junge Approbierte von einem Arbeitgeber?

Stuttgart - 13.11.2023, 15:15 Uhr

Was will die Generation Z? (Ruan Jordaan/peopleimages.com/AdobeStock)

Was will die Generation Z? (Ruan Jordaan/peopleimages.com/AdobeStock)


Eine aktuelle Umfrage zeigt: Auch junge Menschen wollen einer sinnhaften, sicheren und leistungsgerecht bezahlten Arbeit nachgehen. Wie können Apothekenleiterinnen und -leiter Nachwuchskräfte anwerben und halten?

In einer repräsentativen Umfrage der Wirtschaftsjuroren Deutschland wurden 15- bis 25-Jährige befragt, was ihnen an einem Job wichtig ist und nach welchen Kriterien sie einen Beruf oder bestimmten Arbeitgeber wählen. Die Ergebnisse wurden am 5. November 2023 von der Deutschen Presseagentur aufgegriffen. Von der Umfrage können auch Apothekenleiter:innen etwas lernen.

Den Befragten sind gute Verdienstmöglichkeiten am wichtigsten bei einem Job (81 Prozent). 74 Prozent stufen eine gute Work-Life-Balance als wichtig oder sehr wichtig ein. Abwechslungsreiche Tätigkeiten finden 71 Prozent wichtig oder sehr wichtig. Nur 40 Prozent der 1012 befragten jungen Menschen findet die Möglichkeit zur Unternehmensgründung oder einer Selbständigkeit ausschlaggebend für einen neuen Job. 

Damit spiegelt sich das wider, was viele Apotheker, die beispielsweise in Rente gehen wollen, feststellen müssen: Es ist schwierig, junge Kollegen zu finden, die als Inhaber eine Apotheke übernehmen wollen. Auch das Honorar von Apothekenleistungen, das seit langem nicht mehr gestiegen ist, bietet möglicherweise keinen starken Anreiz (vor allem im Vergleich zum Verdienst von Industrieapothekern). Andererseits ist der Beruf des Apothekers ein relativ krisensicherer und systemrelevanter, der durch Beratung, Rezeptur- und Büroarbeiten auch Abwechslung bietet. Viele junge Menschen wollen einen Job, in dem sie etwas Sinnvolles tun. Auch hier kann die Offizin punkten.

Apothekerinnen selbst beste Werbung für den Beruf

Mehr als die Hälfte der Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Umfrage wünschen sich Lob und Wertschätzung im Beruf. Ein Chef oder eine Chefin sollte zudem offen sein für Veränderung, die fachliche Kompetenz eines Vorgesetzten kommt erst auf Rang drei bei den Eigenschaften, die sich Vertreter der Generation Z von einem Boss wünschen. 

Apothekenleiter und -leiterinnen können demnach selbst aktiv daran mitarbeiten, junge Kolleg:innen im Team zu halten oder anzuwerben. Durch das Anbieten von Praktikumsplätzen, Farmulaturstellen oder Stellen für Pharmazeuten im Praktikum können bereits Schüler:innen oder Student:innen die Apotheke als schönen und sinnstiftenden Arbeitsort mit viel Abwechslung kennenlernen. Engagierte Apotheker:innen sind wohl die beste Werbung für ihren eigenen Beruf.

Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, wie Sie Nachwuchskräfte für die Apotheke anwerben und begeistern können, haben wir Ihnen hier eine kleine Auswahl an entsprechenden Artikeln zusammengestellt:

Junge Menschen für den Arbeitsplatz Apotheke begeistern

Wie die Apotheken vor Ort den Nachwuchs fördern können

Junge Leute für Gesundheitsberufe begeistern

AZ-Tipp: Apothekenberufe

Den Nachwuchs vor Ort begeistern

DAT und Pharmaziestudium

Guter Nachwuchs ist teuer (Video)

Nachwuchsoffensive der LAK Baden-Württemberg

Fachkräftemangel: Von der Homepage in die Apotheke

Fünftes Symposium der Bundesapotheker widmet sich „Generation Z“

Wie ticken die Apotheker von morgen?


Juliane Russ, M.Sc., Volontärin


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