Statement der präsidentin der LAK Hessen zum Protest

Funke: „Das wird eine Zwei-Klassen-Versorgung“

Stuttgart - 14.11.2023, 12:15 Uhr

Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen (Bild: ABDA) 

Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen (Bild: ABDA) 


Am Mittwoche bleiben in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen viele Apotheken geschlossen, weil die Apothekerinnen und Apotheker gemeinsam in Dortmund protestieren. Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, äußert sich dazu in einem Statement.  

Funke erklärte in ihrem Statement, dass die derzeitige Situation katastrophal sei. Noch nie gab es so viele Apothekenschließungen. Die Vorschläge von Gesundheitsminister Lauterbach seien nicht geeignet, um die wohnortnahe Arzneimittelversorgung zu sichern, im Gegenteil sie zerstören die Strukturen, so Funke. In den geplanten Filialen gäbe es keine Beratung durch Apothekerinnen und Apotheker, keine Rezepturherstellung und keinen Notdienst. Neue pharmazeutische Aufgaben, wie das Impfen, pharmazeutische Dienstleistungen und nach Lautbachs Vorstellungen viel mehr Präventionsangebote könnten ohne Apotheker und Apothekerinnen nicht funktionieren. „Das wird eine Zwei-Klassen-Versorgung“, warnt die Kammerpräsidentin. 

Auch würden neue „Lauterbach-Filialen“ nicht im ländlichen Raum entstehen, wo sie gebraucht werden, sondern an Orten, die stark frequentiert werden.

Gesundheitssystem stabilisieren anstatt zerstören

„Wir haben ein hervorragendes System“, so Funke. Aber nach 20 Jahren Stillstand bräuchte man mehr Geld, um die ökonomischen Rahmenbedingungen an die wirtschaftliche Entwicklung anzupassen und das System weiterzuentwickeln. Lauterbachs Pläne würden das Apothekensystem zerstören. Die wirtschaftliche Situation vieler Apotheken ist angespannt. Aufgrund der unattraktiven Rahmenbedingungen durch schlechte Bezahlung, zunehmende Kontrollpflichten und hohen bürokratischen Aufwand fällt es den Apothekern zudem immer schwerer, Personal zu finden. Viele ältere Apotheker finden keinen Nachfolger. „Wir wollen auch künftig alles dafür tun, die Arzneimitteltherapiesicherheit der Patienten zu gewährleisten. Hierfür brauchen wir die wirtschaftliche Basis.“, richtet sich Funke an die Apothekerinnen und Apotheker. 

Viele der Apotheken in Hessen blieben daher am 15.11.2023 geschlossen. Gemeinsam mit den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland protestieren viele hessische Apothekerinnen und Apotheker an diesem Tag auf einer gemeinsamen Kundgebung in Dortmund


Deutsche Apotheker Zeitung
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1 Kommentar

Frau Funke

von Ka El am 14.11.2023 um 13:09 Uhr

Ja Frau Funke, es wird so kommen und was wollen Sie dagegen tun?
Schließen am Brückentag geht ja rechtlich nicht…

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