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Finale in Dresden
Novemberproteste: Der Osten setzt den Schlusspunkt
Die November-Proteste der Apotheken haben in Dresden ihren Abschluss gefunden. Vor der Semperoper kamen rund 3000 Apothekenleiter*innen und ihre Angestellten zusammen. Lautstark und bunt machten sie deutlich, wie wenig sie von Karl Lauterbachs Gesundheitspolitik halten. Thomas Dittrich, Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbands, stellte in seiner Rede klar: „Augen zu und durch“ – das machen die Apotheken nicht mehr mit.
Der Ende September beim Deutschen Apothekertag ausgerufene Protestmonat November neigt sich seinem Ende zu. Nach dem ersten Protest-Mittwoch im Norden, dem zweiten im Westen und dem dritten im Süden folgte heute der Osten. Rund 3000 Menschen fanden nach Schätzung von Veranstaltern und Polizei auf dem Dresdner Theaterplatz vor der Semperoper zusammen. Die Apothekenteams kamen nicht nur aus Sachsen, sondern auch aus Brandenburg, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Berlin angereist – ihre Offizinen blieben an diesem Mittwoch geschlossen.
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Auf der Bühne stand unter anderem Thomas Dittrich, Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbands. Er betonte in seiner Rede, dass es Zeit für „drastische Maßnahmen“ sei. „Zurückhaltung, stilles Klagen und freundliches Bitten war gestern“, ein „Weiter so“ sei nicht mehr möglich. Er erinnerte, dass der Mittelstand, zu dem die Apotheken gehören, Garant für Stabilität und Fortschritt sei – inhabergeführt, regional verwurzelt, vor Ort engagiert. In Krisenzeiten wie jetzt sei es eigentlich eine Selbstverständlichkeit, den Mittelstand zu stärken. Doch die Bundesregierung stelle sich blind und taub, wenn die Apotheken bessere Arbeitsbedingungen und ein besseres Honorar einfordern, weil sie sonst nicht mehr die Versorgungssicherheit gewährleisten können. Dieses Verhalten, so Dittrich, sei „an Verantwortungslosigkeit kaum noch zu überbieten“.
Der sächsische Verbandschef betonte erneut, was die Apothekerschaft in den vergangenen Monaten wieder und wieder deutlich macht: Wenn die Kosten wegen der Inflation und höheren Energiepreisen steigen, werden in anderen Branchen Gehälter erhöht. Wie kann es sein, dass beim Fixum für die Apotheken seit Jahrzehnten Stillstand herrscht? Und das, obwohl die Apotheken einen gesetzlichen Versorgungsauftrag erfüllen. Dafür, so Dittrich, brauchen sie eine solide wirtschaftliche Basis. 12 Euro Festzuschlag – und zwar mit jährlicher, dynamischer Anpassung an die Kostenentwicklung: So lautet die konkrete Forderung der Apotheken. Auch, um ihre Mitarbeiter*innen angemessen bezahlen zu können. Lächerliche 50 Cent fürs Engpass-Management können da nicht helfen.
Lesen Sie in Kürze einen ausführlichen Bericht vom Protesttag in Dresden.
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