COP28 in Dubai

Gesundheit – ein Thema für die Weltklimakonferenz

Stuttgart - 30.11.2023, 09:15 Uhr

Nach Glasgow (2021) und Scharm asch-Schaich (2022) findet die diesjährige COP in Dubai statt. (Foto: Rafael Henrique / AdobeStock)

Nach Glasgow (2021) und Scharm asch-Schaich (2022) findet die diesjährige COP in Dubai statt. (Foto: Rafael Henrique / AdobeStock)


Heute beginnt die Weltklimakonferenz COP28 in Dubai. Wie die Weltgesundheitsorganisation ankündigte, will sie dieses Mal das Thema Gesundheit ins Zentrum der Agenda rücken. Denn: Der Klimawandel stellt auch eine massive gesundheitliche Bedrohung dar. Daher wird es dieses Jahr nicht nur den aus den vergangenen Jahren bekannten Themenpavillon Gesundheit, sondern auch einen ganzen Gesundheitstag geben.

Dreizehn Tage lang, vom 30. November bis zum 12. Dezember, treffen sich Delegierte der 198 Vertragsparteien zur 28. UN-Klimakonferenz in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate. Darunter sollen laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO in diesem Jahr auch so viele Gesundheitsminister wie nie zuvor bei einer Weltklimakonferenz sein – ein günstiger Zeitpunkt also, die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und deren Vermeidung zentral auf der Agenda zu platzieren.

„Die Verhandler müssen dringend verstehen, dass der Klimawandel eine direkte Bedrohung für die globale Gesundheit ist und nicht länger ignoriert oder heruntergespielt werden kann“, teilte die WHO am Montag in Genf mit.

Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit sind vielfältig und erschreckend: Auf Hitze zurückzuführende Todesfälle bei Menschen über 65 Jahren seien in den vergangenen 20 Jahren um 70 Prozent gestiegen, berichtete die WHO. Sie verwies auf Berichte des Weltklimarates, dass fast die Hälfte der Weltbevölkerung – rund 3,5 Milliarden Menschen – in Regionen leben, die vom Klimawandel stark betroffen sein dürften.

Hitze, Mücken, Überschwemmungen

Hinzu kommen eine steigende Zahl von Extremwetterereignisse wie Dürren, Überschwemmungen und Hitzewellen, welche die Gesundheitssysteme enorm belasten. Die WHO verwies darauf, dass bei Katastrophen mit Hunderttausenden Vertriebenen die Gefahr von Krankheitsausbrüchen steigt: Oft werden Trinkwasserquellen zerstört oder beeinträchtigt. Hygiene wird schwierig. Impfprogramme werden unterbrochen. Gleichzeitig breiten sich bei wachsender Hitze Krankheitsüberträger wie bestimmte Mücken in größeren Regionen aus. Zudem können Krankenhäuser und Kliniken bei Überschwemmungen oder anderen Wetterkatastrophen in Mitleidenschaft gezogen werden.

Auch oder gerade um der Gesundheit willen ruft die WHO daher die an der COP28 teilnehmenden Länder auf, bei der Konferenz alles zu tun, damit die Erwärmung unter 1,5 Grad über vorindustriellem Niveau bleibt.

Gesundheitspavillon und Gesundheitstag

Ihren Beitrag dazu leisten möchte die WHO auch durch ihren Themenpavillon „Gesundheit“ mit dem sie auf der COP28 vertreten ist. Das Vortragsprogramm in diesem ist umfangreich. Spezifisch pharmazeutische Themen werden in diesem Jahr hier nicht behandelt, aber es stehen beispielsweise die Rolle von Gesundheitspersonal oder die Gestaltung von Lieferketten auf der Agenda.

Am 3. Dezember findet zudem der erste Gesundheitstag einer COP statt. Hier wird es nicht nur um die Zusammenhänge zwischen Klimaerwärmung und gesundheitlichen Auswirkungen für die Menschheit gehen, im Laufe des Nachmittags findet auch ein Treffen der Minister für Gesundheit, Umwelt und Finanzen statt, an deren Ende eine gemeinsame politische Erklärung zu den Prioritäten der Länder im Bereich Klimawandel und Gesundheit stehen soll.

Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach wird an diesem Treffen nicht persönlich teilnehmen. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete, wird er durch seinen Staatssekretär vertreten.


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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