Rekordniveau bei Infektionszahlen

Kurswechsel: Lauterbach rät wieder zur Maske

Berlin - 11.12.2023, 10:45 Uhr

Nach dem Ende der Maskenpflicht rät der Gesundheitsminister vor den Feiertagen zum freiwilligen Atemschutz (Foto: imago-images / Martin Wagner)

Nach dem Ende der Maskenpflicht rät der Gesundheitsminister vor den Feiertagen zum freiwilligen Atemschutz (Foto: imago-images / Martin Wagner)


Steigende Infektionszahlen haben das Bundesgesundheitsministerium zu einem Kurswechsel gezwungen. Lauterbach empfiehlt wieder das Maskentragen. Wolfgang Kubicki (FDP) spricht von „Panikmache“.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich erneut mit einem Appell an die Bevölkerung gewandt: Aufgrund der rapide steigenden Infektionszahlen rät er dazu, sich gegen Corona und Grippe impfen zu lassen. Für Besuche bei Menschen aus einer Risikogruppe, aber auch bei Fahrten mit Bus und Bahn hält Lauterbach nun das freiwillige Maskentragen für sinnvoll, sagte er der Bild am Sonntag. Offenbar hat das BMG hier in den letzten Tagen eine Kurswechsel vollzogen: Noch in einem, am letzten Donnerstag veröffentlichten Interview mit dem Handelsblatt hatte Lauterbach es nicht für nötig gehalten, in öffentlichen Verkehrsmitteln einen Atemschutz zu tragen, da die Immunität der Bevölkerung hoch genug sei.

Vor den anstehenden Weihnachtsfeierlichkeiten rät er nun zu Selbsttests, aber auch dazu, nach Möglichkeit auf Feiern in Innenräumen, in größeren Gruppen, zu verzichten. Zudem sollte auch bevorzugt im Homeoffice gearbeitet werden.

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Die Zahl der Atemwegserkrankungen ist seit November laut Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) auf Rekordniveau. Das legen auch die Werte der Abwassermonitorings nahe: Demnach ist die Virenlast im Abwasser aktuell gegenüber der Vorwoche um 54 Prozent gestiegen.

Gegenwind bekamen Lauterbach Apelle von Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FPD): Lauterbachs Corona-Warnungen seien „Panikmache“, sagte er der Bild am Sonntag. Vielmehr wäre eine Bekämpfung der RSV-Welle sinnvoller, so Kubicki. Er traut den Bürger:innen zu, eigenverantwortlich ihre Feiertage zu gestalten.


Michael Zantke, Redakteur, DAZ
redaktion@daz.online


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