Gegen Lauterbachs Gesundheitspolitik

Protest: Arztpraxen nach Feiertagen geschlossen

Berlin - 19.12.2023, 13:45 Uhr

Protestmotiv der Kampagne „Praxis in Not“. (Quelle: Praxis in Not)

Protestmotiv der Kampagne „Praxis in Not“. (Quelle: Praxis in Not)


Es sind nicht nur die Apothekenteams, die mit der Gesundheitspolitik der Bundesregierung nicht zufrieden sind. Zwischen den Jahren wollen die Ärztinnen und Ärzte ihre Praxen geschlossen halten – für die Medizinischen Fachangestellten.

Zwischen den Jahren ist erneut bundesweit aus Protest gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung mit Praxisschließungen zu rechnen. Der Virchowbund und weitere Unterstützer der Kampagne „Praxis in Not“ hatten dazu am 23. November aufgerufen – erste Verbände haben ihre Teilnahme bereits signalisiert.

So teilte die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) an diesem Montag in Frankfurt am Main mit, in dem Bundesland blieben die Arztpraxen dicht, wie das Ärzteblatt berichtete. Verschiedene Berufsverbände hätten die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte dazu aufgerufen.

„Praxisschließungen – auch und insbesondere an den Brückentagen vom 27. bis 29. Dezember – müssen sein, damit auch die Letzten in Berlin kapieren, dass eine gute ambulante Versorgung entsprechende Rahmenbedingungen durch die Politik braucht“, heißt es von den KVH-Vorstandsvorsitzenden Frank Dastych und Armin Beck.

„Herr Lauterbach spielt schon viel zu lange auf Zeit“, so die beiden. Auf die vielen Ankündigungen müssten nun Taten folgen. „Vor dem Hintergrund des Finanzchaos der Bundesregierung und sich abzeichnender Geldverteilungskämpfe in Berlin, ist da allerdings wieder einmal nicht viel zu erwarten. Umso wichtiger ist es, dass die Ärztinnen und Ärzte weiterhin und nachhaltig Druck auf die Politik ausüben“, so Dastych und Beck.

Auch die fachübergreifenden Ärzteverbände Medi Geno Deutschland und Medi Baden-Württemberg erklärten am Montag laut Ärzteblatt, sich an der Protestaktion des Virchowbundes beteiligen zu wollen. „Die Politik scheint immer noch nicht verstanden zu haben, wie prekär die Lage der ambulanten Versorgung für die Patientinnen und Patienten und die Ärzteschaft ist. Deshalb müssen wir weiter protestieren“, so Norbert Smetak, Vorsitzender von Medi Geno Deutschland und Medi Baden-Württemberg.

Im Zeichen der MFA

Der Tag stehe „im Zeichen der Medizinischen Fachangestellten“, erklärte der Virchowbund-Bundesvorsitzende Dirk Heinrich laut der Pressemitteilung vom 23. November. „Sie hätten für ihren aufopfernden Einsatz während der vergangenen Jahre einen staatlichen Corona-Bonus mehr als verdient“, so Heinrich. Die freie Zeit solle „ein Trostpflaster“ sein.

Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass für Notfälle vorgesorgt sei. Es gebe einen Not- und Bereitschaftsdienst.


Matthias Köhler, DAZ-Redakteur
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


1 Kommentar

Naja

von Karl Friedrich Müller am 19.12.2023 um 14:44 Uhr

Ich finde, man kann es auch übertreiben. Ist den Ärzten nicht gerade eine Erhöhung zugestanden worden? Nicht genug? Und wir dürfen zusehen seit 20 Jahren? Für die Krankenkassen ist auch Geld da?
Oder ist das einfach eine unwahre Rechtfertigung dafür, dass man zwischen den Jahren keinen Bock hat zu arbeiten und dass einem die Kranken und Versorgungsauftrag Wurst sind.
Die Bauern schaffen es in einem Tag, die Politik zum Einlenken zu bewegen. Bei uns läuft nix Und das nur zögerlich

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.