Aufschwung durch E-Rezept-Pflicht

Aktienkurse von DocMorris und Redcare legen kräftig zu

05.01.2024, 15:15 Uhr

Das traditionsreiche Bankhaus Berenberg hat die Bewertung der Aktien von DocMorris und Redcare angehoben. (Foro: imago-images / Pond5 Images)

Das traditionsreiche Bankhaus Berenberg hat die Bewertung der Aktien von DocMorris und Redcare angehoben. (Foro: imago-images / Pond5 Images)


Bei jeder Meldung zum E-Rezept geraten die Aktienkurse von Redcare und DocMorris in Bewegung – das ist bekannt. Am Freitagvormittag stiegen sie wieder rasant in die Höhe. Auslöser der Kauflust der Aktionär:innen war eine Neubewertung durch das Bankhaus Berenberg. Dahinter steckt die verpflichtende Einführung des E-Rezeptes, auch wenn es noch keine wirklich taugliche Einlöseoption für die Versandhändler gibt.

Das Bankhaus Berenberg erwartet steigende Gewinne bei den Arzneimittelversendern und stuft DocMorris und die Konkurrenz von Redcare Pharmacy von „Hold“ auf „Buy“. Berenberg geht davon aus, dass noch im ersten Quartal 2024 Optionen für ein problemloses Einlösen von E-Rezepten beim Versandhandel vorliegen werden. Nach der Kaufempfehlung konnte Redcare im Laufe des Freitags einen Kursgewinn von über sechs Prozent verzeichnen. Bei DocMorris sprang der Kurs bisher sogar auf über 16 Prozent.

Dabei fallen jedoch die Erwartungen in unterschiedlichem Maße positiv aus: Für DocMorris hob Berenberg das Kursziel von 60 auf 100 Franken (107 Euro) an. Für den deutschen Markt des Schweizer Unternehmens sei ab 2024 ein jährliches Wachstum bei eingelösten E-Rezepten von 100 Prozent drin – bislang wird es aber auch nicht allzu viele gegeben haben.

Für den Konkurrenten Redcare Pharmacy sieht Berenberg wegen anhaltender Marktanteilsgewinne und steigender Margen bei OTC-Produkten sogar noch stärkere Kursgewinne. Es stufte das Unternehmen von 120 auf 190 Euro nach oben.

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Walter Hess, CEO von DocMorris, hatte in einem Ende November vergangenen Jahres veröffentlichten Interview erklärt, er rechne damit, dass mit der verpflichten Einführung des E-Rezeptes in den kommenden drei bis fünf Jahren etwa zehn Prozent aller Rezepte bei Online-Anbietern eingelöst werden. Nach satten Kursgewinnen zu Beginn der Corona-Pandemie, mit einem Höchststand von 450 Euro, war die DocMorris-Aktie im November 2022 auf einen Tiefstand von 25 Euro gefallen. Seitdem erholt sich die Aktie schleppend auf niedrigem Niveau.

Konkurrent Redcare Pharmacy konnte in der letzten Zeit deutlich bessere Zahlen vorlegen und seine Verluste verringern, was sich auch in den aktuellen Prognosen niederschlägt. Der Aktienkurs des Unternehmens hatte im vergangenen Jahr um 170 Prozent zugelegt. Für DocMorris fielen die Kursgewinne etwas niedriger aus, zumal auf niedrigerem Niveau.


mz / dpa


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