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BAK-Präsident bei Pharmacon-Eröffnung
Benkert bekräftigt Ablehnung der Lauterbach-Pläne
Der Präsident der Bundesapothekerkammer, Thomas Benkert, hat zum Jahresauftakt nochmals die Meinung der Apothekerschaft über die Pläne des Bundesgesundheitsministers verdeutlicht. Die Änderungen beim Honorar kämen zu spät und gingen nicht weit genug. Die geplante Strukturreform lehnte er rundheraus ab: „Das kann und darf so nicht kommen!“ Benkert kündigte zudem Kampagnen der ABDA zur Nachwuchsgewinnung sowie zu den Pharmazeutischen Dienstleistungen an.
Wie schon in den vergangenen Jahren nutzte der Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), Thomas Benkert, die Eröffnung des Pharmacon-Fortbildungskongresses im österreichischen Schladming zu einem standespolitischen Rückblick auf das vergangene und einem Ausblick auf das neue Jahr. Und auch in diesem Jahr fiel dieser Ausblick nicht besonders optimistisch aus. Man habe mit den Protesten im Herbst zwar den Forderungen, die die ABDA Anfang des vergangenen Jahres aufgestellt hatte, Nachdruck verliehen. „Fakt ist aber, dass die Politik bislang nicht bereit war, unsere wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu stabilisieren“, sagte Benkert am gestrigen Sonntag.
Angesichts der Tatsache, dass das Bundesgesundheitsministerium (BMG) Inflations- und Kostenausgleiche für fast alle anderen Bereiche des Gesundheitswesens vorgenommen hat und zuletzt bekannt gab, die hausärztliche Versorgung zu entbudgetieren, sei es „unverständlich und nicht nachvollziehbar, dass es bei den Apotheken nicht möglich sein soll, diese für ihre Leistungen, aber auch die damit verbundenen enorm gestiegenen Kosten angemessen zu vergüten.“
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Die kurz vor Weihnachten bekannt gewordenen Pläne des Bundesgesundheitsministers für die Apothekenhonorierung und -struktur kritisierte Benkert deutlich. Die angekündigte Senkung des Kassenabschlags von 2,00 Euro auf 1,77 Euro zum 1. Februar 2025 bezeichnete Benkert als „alten Wein im neuen Schlauch“, da die Erhöhung des Abschlags auf 2,00 Euro sowieso auf diesen Termin befristet war.
Auch von der Idee, dass zukünftig der Deutsche Apothekerverband (DAV) und der GKV-Spitzenverband über die Anpassung des Apothekenhonorars verhandeln sollen, hält Benkert nichts. Die geplante Einführung 2027 komme viel zu spät, außerdem brauche es klare gesetzliche Vorgaben für die Anpassungen und die Verhandlungen darüber.
„Es kann nicht sein – und so würde es kommen – dass sich notwendige Anpassungen unserer Honorierung durch verfahrenstechnische Spitzfindigkeiten“ auf unabsehbare Zeit verschieben. Insgesamt, so Benkert könne er in den Plänen des BMG nicht erkennen, „wie die unhaltbare wirtschaftliche Lage der Apotheken sofort und wirksam verbessert werden soll.“
Ebenso ungeeignet sind nach Benkerts Ansicht die Pläne zur Strukturreform der Apotheken. Es gefährde das ganze System, wenn die Abgabe von Arzneimitteln nicht mehr an die Anwesenheit einer Apothekerin oder eines Apothekers gebunden sei. „Das kann und darf so nicht kommen!“, betonte Benkert.
ABDA plant zwei weitere Kampagnen
Zum Abschluss seiner Rede kündigte der BAK-Präsident zwei neue Kampagnen der ABDA-Öffentlichkeitsarbeit an: eine zur Nachwuchsgewinnung und eine, um die Pharmazeutischen Dienstleistungen bei Patientinnen und Patienten bekannt zu machen.
„How to sell drugs offline“
Die Nachwuchskampagne werde eine sogenannte Mockumentary-Serie, also eine fiktionale Dokumentation, mit dem Titel „How to sell drugs offline“ sein. Der Name spielt auf die erfolgreiche deutsche Netflix-Serie „How to sell drugs online (fast)“ an, die auf der wahren Geschichte eines 18-Jährigen beruht, der unter dem Decknamen „Shiny Flakes“ von 2013 bis 2015 aus seinem Jugendzimmer in Leipzig einen florierenden Online-Drogenhandel betrieben hatte.
Bei der von der ABDA geplanten Online-Serie handelt es sich laut Benkert um eine Mischung aus Dokumentation, Reportage und Comedy, in der die Arbeit in der Apotheke vorgestellt wird. Sie soll Anfang Februar starten und junge Menschen für Apothekenberufe begeistern.
Ende des ersten Quartals will die ABDA dann eine weitere Kampagne starten. Mit dieser sollen die Pharmazeutischen Dienstleistungen einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Bisher habe man die Patientinnen und Patienten in der Presse, vor allem aber in den Kundenmagazinen der Apotheken informiert. Nun sollen TV-Spots noch mehr Menschen erreichen und motivieren, Pharmazeutische Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.
pDL schaffen Mehrwert!
In diesem Zusammenhang forderte Benkert die Apothekerinnen und Apotheker erneut auf, Pharmazeutische Dienstleistungen anzubieten. „Sie schaffen für die Patientinnen und Patienten einen Mehrwert, den diese zu schätzen wissen. Sie schaffen aber auch einen Mehrwert für uns, da wir uns mit unserer ureigensten Expertise einbringen können“, so Benkert. „Sollten Sie bislang noch keine pharmazeutischen Dienstleistungen angeboten haben, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, damit zu beginnen.“
2 Kommentare
Honorar
von Karl Friedrich Müller am 15.01.2024 um 11:46 Uhr
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AW: Honorar
von Roland Mückschel am 15.01.2024 um 14:02 Uhr
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