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Die Bemühungen des Arzneimittel-Versandhändlers DocMorris um mehr Effizienz und Wirtschaftlichkeit zeigen erste Erfolge. So konnte der Konzern mit Sitz im schweizerischen Frauenfeld seinen Umsatz im vierten Quartal 2023 gegenüber der Vorjahreszeit steigern, darunter auch auf dem Hauptmarkt Deutschland. Ein Plus gab es auch bei der Zahl der aktiven Kunden. Das Gesamtjahr 2023 sowie die südeuropäischen Aktivitäten schlossen allerdings nach wie vor mit einem deutlichen Minuszeichen ab.
Wie das Unternehmen, das bis Mai 2023 als Zur Rose Group firmierte, mit der Vorlage seiner aktuellen und vorläufigen Umsatzzahlen bekannt gab, stieg der Erlös im vierten Quartal 2023 im Vergleich zur Vorjahreszeit um 14,3 Prozent auf 289 Millionen Schweizer Franken. Gegenüber dem dritten Quartal erhöhten sich die Verkäufe um 11,5 Prozent. Nach Einschätzung von DocMorris bestätigt diese Entwicklung „die Wende hin zu nachhaltigem, profitablem Wachstum“.
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Im Hauptmarkt Deutschland stieg der sogenannte Außenumsatz den Angaben zufolge im vierten Quartal und auf Basis lokaler Währung um 14,7 Prozent auf 277 Millionen Franken. Treiber seien die rezeptfreien Arzneimittel (OTC) insbesondere der Kernmarke DocMorris und eine Erholung bei den rezeptpflichtigen Medikamenten (Rx) gewesen.
Der OTC-Umsatz wuchs im vierten Quartal um 18,4 Prozent, während der Rx-Umsatz mit minus 2,2 Prozent noch leicht rückläufig war. Das Unternehmen weist allerdings darauf hin, dass sich das Rx-Geschäft im Vergleich zu den Vorquartalen aufgrund „verstärkter Kundenbindungsmaßnahmen“ gefestigt habe.
Abschläge in Südeuropa und im Gesamtjahr 2023
Die Umsatzbilanz ist aber auch mit deutlichen Minuszeichen behaftet. So hätten die Erlöse des vierten Quartals 2023 im vergleichsweise kleinen südeuropäischen Marktplatzgeschäft „infolge eines verstärkt wettbewerbsintensiven Marktumfelds“ unter den Erwartungen gelegen. In lokaler Währung gaben diese zur Vorjahreszeit um 4,8 Prozent auf 15 Millionen Franken nach.
Auch für das Gesamtjahr 2023 sieht die Umsatzbilanz im Vergleich zum Vorjahr negativ aus. Der Außenumsatz lag mit 1,038 Milliarden Franken um 7,4 Prozent unter dem Vorjahreswert, laut Unternehmen aber am oberen Ende der im Oktober 2023 präzisierten Erwartungen. Zu berücksichtigen ist dabei, dass das Schweizer Geschäft im vergangenen Jahr an Migros/Medbase verkauft wurde.
Die Zahl aktiver Kunden – eine wichtige Kenngröße im Onlinegeschäft mit Arzneimitteln – erhöhte sich zum Ende des Jahres 2023 im Vergleich zum Vorquartal um 300.000 auf 9,1 Millionen. Vom zweiten zum dritten Quartal war die Zahl der aktiven Kunden noch um 200.000 zurückgegangen. Zum Vergleich: Wettbewerber Redcare Pharmacy meldete zuletzt 10,8 Millionen aktive Kunden.
Gewinnschwelle für 2024 angestrebt
Die detaillierten Geschäftszahlen inklusive Ergebnis wird das Unternehmen am 21. März 2024 präsentieren. Dabei erwartet das Management für das abgelaufene Jahr wie bereits angekündigt eine Verbesserung des bereinigten EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) in Höhe von minus 30 bis minus 40 Millionen Franken. Für 2024 rechnet DocMorris unverändert damit, ohne Berücksichtigung des E-Rezepts die Gewinnschwelle zu erreichen. Mittelfristig werde weiterhin eine EBITDA-Zielmarge von acht Prozent anvisiert.
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