Versorgungsmangel

Ab Februar: Salbutamol aus Spanien verfügbar

Stuttgart - 17.01.2024, 07:00 Uhr

Salbutamol-Engpässe haben die Apotheker:innen bereits vergangenes Jahr beschäftigt und werden dies wohl auch 2024 noch tun. (Symbolfoto: Orawan / AdobeStock)

Salbutamol-Engpässe haben die Apotheker:innen bereits vergangenes Jahr beschäftigt und werden dies wohl auch 2024 noch tun. (Symbolfoto: Orawan / AdobeStock)


In der aktuellen Asthma-Leitlinie wird Salbutamol zwar nicht mehr als alleinige Bedarfsmedikation empfohlen. Doch die Nachfrage nach dem Arzneimittel ist ungebrochen – vor allem angesichts der seit 2023 bestehenden Lieferengpässe. Die Firma Infectopharm will nun mit einem Import aus Spanien Abhilfe schaffen.

Salbutamol-Engpässe haben die Apotheker:innen bereits vergangenes Jahr beschäftigt und werden dies wohl auch 2024 noch tun. Denn am 15. Dezember 2023 hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) für Deutschland einen „Versorgungsmangel mit salbutamolhaltigen Arzneimitteln in pulmonaler Darreichungsform“ bekannt gegeben. 

Bereits im August 2023 hatte die Firma Glaxo Smith Kline (GSK) aufgrund der Engpässe das Salbutamol-Präparat Sultanol® in französischer Kennzeichnung auf den deutschen Markt gebracht (Handelsname Ventoline). Der Engpass sollte nach Angaben von GSK eine Nachwirkung der Corona-Pandemie sein.

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Nun hat die Firma Infectopharm bekannt gegeben, „zunächst 50.000 Packungen Salbutamol-Dosieraerosole aus Spanien über eine gesetzliche Ausnahmegenehmigung als Import-Arzneimittel zur Verfügung stellen“. Ab dem 1. Februar 2024 könne das Produkt über den Großhandel bezogen werden, heißt es. Kliniken könnten sich im Vorfeld direkt bevorraten und seien bereits von InfectoPharm informiert worden.

Salbutamol Aldo-Union aus Spanien

Konkret handelt es sich um ein Salbutamol-Präparat mit dem Handelsnamen Salbutamol Aldo-Union 100 ug/Sprühstoß Spanien (PZN 19196980). Aufgrund des Ende 2023 bekannt gegebenen Versorgungsmangels, kann das Präparat zulasten der gesetzlichen und privaten Krankenkassen an die Anwender abgegeben werden und werde bis zur Höhe des Festbetrages erstattet, erklärt Infectopharm. 

Die Übersetzung der spanischen Fachinformation und der Gebrauchsinformation stellt die Firma zum Download auf ihrer Homepage zur Verfügung, und ab dem 1. Februar auch in der Lauer-Taxe.

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Auch Infectopharm hat in der Lieferengpassdatenbank des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) neben anderen Firmen derzeit zwei Salbutamol-Engpässe gelistet: „Bronchospray Autohaler“ und „Bronchospray novo“. Für den Autohaler soll der Engpass im Juli 2024 enden, für „Bronchospray novo“ wird das Ende des Lieferengpasses auf den 12. Februar 2024 prognostiziert. Als Grund für den Engpass wird in beiden Fällen eine erhöhte Nachfrage angegeben.


Deutsche Apotheker Zeitung / dm
redaktion@daz.online


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