Husten, Bronchitis oder Lungenentzündung?
Allerdings kann es bei Säuglingen und Kleinkinder auch zu schweren Verläufen kommen. Bei etwa 20 bis 30% der Kinder erreichen Erreger von Atemwegsinfektionen die unteren Atemwege und lösen dort eine Bronchiolitis oder Bronchitis aus. Die Gefahr besteht vor allem bei einer Infektion mit dem RS- oder Influenza-Virus. Beide Erkrankungen können in eine Lungenentzündung übergehen. Was deutet darauf hin? Wenn im Zuge der Entzündung die Schleimhäute anschwellen, werden die Atemwege enger (obstruktive Bronchitis), was zu hörbaren Atemgeräuschen führt. Die Lunge pfeift und rasselt – nicht nur während des Hustens, sondern auch beim Atmen in Ruhe. Um die schlechte Luftzufuhr zu kompensieren, steigt zudem die Atemfrequenz. Manche Kinder atmen dann auch mit aufgestellten Nasenflügeln und verändern ihre Atemtiefe. Bei Säuglingen kann man sehen, dass sich bei erschwerter Atmung die Haut zwischen den Rippen etwas nach innen zieht. Im weiteren Verlauf verschlechtert sich die Sauerstoffzufuhr so sehr, dass die Haut der Kinder marmoriert erscheint und eine Blaufärbung der Lippen sichtbar wird. In solchen Fällen müssen Kinder umgehend ärztlich behandelt werden.
Die meisten Fälle von Husten bei Kindern sind – wie bereits erwähnt – jedoch nicht schwerwiegend und können dann, abhängig vom Alter, in Selbstmedikation behandelt werden. Dabei steht immer die Förderung des Abhustens im Vordergrund. Wenn die Lunge wieder frei ist, werden die Hustenrezeptoren entlastet und dadurch der Hustenreiz gelindert.
Tipp für die Beratung: Erklären Sie, auf welche Alarmsymptome bei kleinen Kindern geachtet werden soll, damit ein Sauerstoffmangel möglichst schnell erkannt und richtig eingeschätzt wird.
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