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Mit provokativen Slogans will die ABDA Jugendliche dazu animieren, in der Apotheke zu arbeiten. Mit verschiedenen Inhalten soll die Aufmerksamkeit der Zielgruppe geweckt und Missverständnisse über den Apothekenberuf beseitigt werden. Auch der im Vorfeld geäußerten Kritik stellten sich die ABDA-Vertreter in einer Pressekonferenz.
Die ABDA startet ab dem 1. Februar eine neue Kampagne, um Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren für die Arbeit in der Apotheke zu begeistern. ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold, Kommunikationschef Benjamin Rohrer und Matthias Cieslak von der Agentur „Cyrano“ stellten an diesem Montag die Kampagne auf einer Online-Pressekonferenz vor. Kritische Stimmen versuchten sie zu entkräften.
Die ABDA-Kampagne umfasst mehrere Teilbereiche, darunter Plakate und Postkarten mit Bezug zu einer bei Jugendlichen beliebten Netflix-Serie. Der dort entlehnte Titel „How to sell drugs offline fast“ hatte im Vorfeld seitens der Apotheker:innen teilweise für Kritik gesorgt. Dieser Bestandteil sei wichtig, erläuterte Rohrer, um Aufmerksamkeit in der Zielgruppe zu wecken.
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Der Slogan diene jedoch nur als Aufhänger, inhaltlich sei die Kampagne sehr seriös und ziehe keine weiteren Parallelen zum Drogenhandel, betonte ABDA-Vize Arnold: „Niemand käme auf die Idee, dass die Apotheken mit illegalen Betäubungsmitteln handeln.“ Stattdessen sei es wichtig, Jugendliche zu motivieren, in diesem Beruf tätig zu werden. Viele fühlten sich noch abgeschreckt, da sie von zu hohen Einstiegshürden ausgingen, dabei sei auch mit einem Realschulabschluss eine Karriere in der Apotheke möglich.
Ab dem 1. Februar startet die Kampagne auf Instagram, TikTok, Snapchat und YouTube. Postkarten und Plakate können Apotheker:innen dann auch über die Internetseite www.apothekenkampagne.de bestellen, auf www.abda.de kann man sich schon jetzt die Motive anschauen.
Am selben Tag beginnt auch die sechsteilige Serie „How to“. Hier berichten Apotheker:innen über ihrer Arbeit. Den verschiedenen Teilbereichen werden jeweils eigene Beiträge gewidmet, beispielsweise Rezepturherstellung, Beratung oder Marketing. Ein Trailer dieser Reihe kann bereits auf der Internetseite der ABDA angeschaut werden, ebenso wie ein Trailer der Mockumentary Serie „Die Apotheke“. In dieser Reihe spielen Schaupieler:innen auf humorvolle Weise den Alltag in der Offizin nach. Ab dem 8. Februar sollen die ersten beiden Folgen veröffentlicht werden, insgesamt werden zehn Folgen erscheinen.
Virtuelle Apotheke
Darüber hinaus stellt die ABDA ab sofort detaillierte und anschauliche Materialien zur Berufspraxis in der Apotheke auf der Seite www.apotheken-karriere.de zur Verfügung. Dazu gehört unter anderem eine virtuelle Apotheke, in der alle Arbeitsbereiche auch jenseits des Verkaufsraums beleuchtet werden.
Eine derartige Kampagne sei trotz aller kritischen Stimmen absolut notwendig, betonte Arnold. Er bezog sich damit auf die Kritik, die einige Apotheker:innen im Vorfeld in den sozialen Medien geäußert hatten. Sie befürchteten, dass Apotheker:innen als Drogendealer inszeniert würden.
Um Jugendliche für den Apothekenberuf zu gewinnen, müssten neue Wege beschritten werden, betonte Arnold. 70 Prozent der Apotheker:innen suchten schon jetzt „händeringend“ nach Personal, setze sich der Trend fort, sei bis 2029 mit bis zu 10.000 unbesetzten Stellen zu rechnen. Befragungen an PTA-Schulen hätten deutlich positive Resonanzen in der Zielgruppe gezeigt, so Arnold: Etwa 75 Prozent der Befragten fühlten sich von der Kampagne angesprochen.
Auf drei Jahre angelegt
Die Kampagne soll für drei Jahre laufen, weitere Inhalte werden hinzukommen, sagte Rohrer. Eine anschließende Evaluation sei geplant. Das vorgesehene Budget sei nicht überschritten worden, teilte er auf Nachfrage mit, für weitere Kampagnen stünden noch finanzielle Mittel zur Verfügung. Am 27. Februar lädt die ABDA zum Kinoabend in das Berliner Kino Babylon: Dort werden alle Teile von „Die Apotheke“ gezeigt, anschließend wird es eine Diskussionsveranstaltung geben, bei der auch ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening Rede und Antwort stehen wird.
1 Kommentar
Nachwuchs - Sorgen
von Nachdenker am 31.01.2024 um 15:50 Uhr
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