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Auch wenn sich das Kind nicht infiziert
COVID-19-Impfung der Mutter schützt Neugeborene vor Atemproblemen
Neugeborene von Müttern, die während der Schwangerschaft mit SARS-CoV-2 infiziert waren, hatten in einer aktuellen Studie nach der Geburt dreimal häufiger Probleme mit der Atmung – obwohl keines der Säuglinge mit dem Virus infiziert war. Das Risiko für den Nachwuchs fiel geringer aus, wenn die Mutter geimpft war. Welcher Pathomechanismus könnte dahinterstecken?
Dass eine Impfung gegen COVID-19 vor schweren Krankheitsverläufen schützt, ist mittlerweile sehr gut untersucht. Schwangere, die geimpft sind und an COVID-19 erkranken, reduzieren zudem das Risiko von Atembeschwerden (respiratorischem Distress) beim Kind nach der Geburt, wie es in einer in „Nature Communications“ veröffentlichten Studie heißt.
In die Kohortenstudie wurden 221 Schwangere mit COVID-19 inkludiert. Die Kinder wurden zwischen April 2020 und August 2022 geboren. 13% der Schwangeren erlitten einen schweren oder kritischen Verlauf (zeigten Anzeichen, dass ein oder mehrere Organe versagten, benötigten zusätzlich Sauerstoff). Nur 4% (n = 3) der geimpften Mütter erkrankten schwer.
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Keines der Säuglinge wurde positiv auf SARS-CoV-2 bei der Geburt getestet. 17% der Kinder (n = 34 von 199 lebend geborenen Kindern) litten an nicht-letalen Atembeschwerden. Im Durchschnitt benötigten die Säuglinge ungefähr 24 Tage, um sich zu erholen. In der Durchschnittsbevölkerung treten bei 5 bis 6% der Säuglinge Atembeschwerden auf, wie die Autoren in der Diskussion schreiben.
Atembeschwerden bei Säuglingen nach COVID-19-Infektion der (un)geimpften Schwangeren
Sieben der 34 Kinder (20,6%) mit Atemproblemen wurden von Müttern mit schwerer oder kritischer COVID-19-Erkrankung in der Schwangerschaft geboren. Dagegen wurden nur neun von 165 Kinder (5,5%) ohne Atembeschwerden von Frauen mit schwerem Verlauf geboren.
Von den 34 Säuglingen mit respiratorischem Disstress wurden nur 5 (16%) von geimpften Frauen geboren. Von den Neugeborenen ohne respiratorischen Disstress waren 41% der Mütter geimpft.
Die Inzidenz der Atembeschwerden zeigte sich im zeitlichen Verlauf stabil und änderte sich bei Auftreten neuer Varianten kaum. Der respiratorische Disstress wurde in der Studie festgestellt, wenn mindestens zwei der folgenden Merkmale zutrafen:
- Atemfrequenz von 60 Atemzügen pro Minute oder mehr,
- Retraktionen der Brustmuskeln bei der Atmung,
- Beben der Nasenflügel während des Einatmens oder eine
- zentrale Zyanose.
Pathomechanismus: Entwicklung der Zilien gestört
Durch eine Proteomanalyse fand die Forschungsgruppe heraus, dass bei den Säuglingen die Funktion der Zilien, die den Schleim aus der Lunge befördern, geschädigt war, obwohl die Kinder nicht mit SARS-CoV-2 infiziert waren. Darüber hinaus produzierten die Säuglinge mit Atemproblemen mehr Immunglobulin IgE, das unter anderem bei allergischem Asthma eine Rolle spielt.
Eine Impfung gegen SARS-CoV-2 schützt dem Autorenteam zufolge den Säugling vor Atemproblemen, wenn es in der Schwangerschaft zur COVID-19-Infektion kommt. Auch bereits eine Dosis einer mRNA-Impfung vor der Infektion reduziere signifikant die Wahrscheinlichkeit von Atemproblemen beim Kind.
Literatur
Man OM et al. Respiratory distress in SARS-CoV-2 exposed uninfected neonates followed in the COVID Outcomes in Mother-Infant Pairs (COMP) Study. Nature Communications volume 15,2024, Respiratory distress in SARS-CoV-2 exposed uninfected neonates followed in the COVID Outcomes in Mother-Infant Pairs (COMP) Study | Nature Communications
Infants born to COVID-infected mothers have triple the risk of developing respiratory distress, UCLA-led research suggests. 24. Januar 2024, UCLA Health, Infants born to COVID-infected mothers have triple the risk of developing respiratory distress, UCLA-led research suggests - Pediatric Infectious Diseases | UCLA Health
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