In dieser „Nahrungskette“ stehen Kleinunternehmer und Dienstleister ganz unten. Sie mögen im Einzelfall ordentlich verdienen, rein kaufmännisch betrachtet bleibt nach Abzug angemessener Unternehmer- oder Geschäftsführerlöhne nur eine geringe Rendite. Letztlich verkaufen diese Selbstständigen ihre Arbeitskraft und sind insoweit weniger Unternehmer als Dienstleister, häufig stark fremdbestimmt und abhängig von Gebührenordnungen, Politik, marktbeherrschenden Kostenträgern oder gar Subventionen (z. B. Bauern).
Geld wechseln oder Rendite einfahren?
Eingekauft wird bei Großhändlern, die insoweit höher stehen, aber in erster Linie nach Umsatz. Die Renditen sind hier ebenfalls schwach, es wird „Geld gewechselt“. Das sieht eine Stufe darüber schon viel besser aus: (Marken-)Hersteller können nicht nur hohe Umsätze, sondern gute Renditen einfahren.
In der Pharmabranche winken Spitzenmargen, ebenso im High-Tech- und IT-Sektor. Schwächer schneidet die klassische Industrie ab (Auto, Maschinenbau, Elektro etc.), die sich zudem als volatil und konjunkturabhängig erweist. Gut im Rennen liegen markenstarke Firmen aus dem Konsumsektor (wie Nestlé, Unilever, Coca-Cola, L’Oreal u. a.).
Eigene Position einordnen
Diese Großkonzerne haben ihrerseits Zulieferer, und da wird es interessant: Massenprodukte werden billig eingekauft. Doch hochspezialisierten Vorlieferanten, oft Weltmarktführer mit wenig Konkurrenz oder ausgesprochene Spezialisten, gelingt es, bisweilen bessere Margen als ihre Kunden zu erzielen. Hier reden wir z. B. über Chiphersteller, oder über Firmen, welche wiederum die Chiphersteller mit Spezialmaschinen beliefern (wie die bekannte niederländische ASML).
Je nachdem, wo man sich in dieser Wertschöpfungskette einsortiert, winken sehr gute unternehmerische Chancen, oder man marschiert in der Masse. Dies zu erkennen, ist elementar, wenn man Unternehmen bewerten möchte und in die Auswahl für eine Aktienanlage nimmt. Aber es hilft auch, die eigene Position einzuordnen.
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