E-Rezept und mehr

Der Spiegel berichtet über „Die Leiden der Apotheker“

Berlin - 05.02.2024, 13:45 Uhr

Das Magazin „Der Spiegel“ berichtet über Apotheken und das E-Rezept. (Foto: imago images / Schöning)

Das Magazin „Der Spiegel“ berichtet über Apotheken und das E-Rezept. (Foto: imago images / Schöning)


Wie ist der E-Rezept-Start in den Apotheken gelaufen? Und mit welchen Problemen haben sie derzeit sonst noch zu kämpfen? Der Spiegel besuchte eine Apotheke im ostwestfälischen Bünde. Auch ein weiterer Beitrag des Magazins beschäftigte sich mit dem E-Rezept. Bundesgesundheitsminister Lauterbach lobte letzteren am Wochenende – und dankte den Apothekerinnen und Apothekern.

„Es geht zu wie hinter dem Serviceschalter eines Bürgeramts: Vorschriften, Formblätter, aufgeklebte Hinweiszettel zu aktuellen Regelungen“, schreibt der Spiegel. Der Autor berichtet über seinen Besuch in einer Apotheke. „Die Leiden der Apotheker“ lautet der Titel des Beitrags, der beleuchtet, wie es mit dem E-Rezept läuft – und warum und worüber Apothekerinnen und Apotheker klagen.

Reinhard Rokitta, Inhaber der Punkt-Apotheke im ostwestfälischen Bünde, ist Protagonist der Story. Der 73-Jährige ist Schatzmeister und Vorstandsmitglied der Freien Apothekerschaft und gibt dem Hamburger Magazin Einblicke in seinen Arbeitsalltag in dem 50.000-Einwohner-Ort.

Retaxationen, Angst vor Fehlern bei Hochpreisern, Lieferengpässe und natürlich die Schwierigkeiten mit dem E-Rezept: Alles kommt in dem Beitrag vor. Auch das falsche Bild, das in der Öffentlichkeit teilweise immer noch von den Porsche fahrenden Apothekern herrscht, wird zerlegt. Zur Sprache kommt ebenfalls, dass die Zahl der Apotheken im Jahr 2023 erneut gefallen ist und nun mit 17.571 bei einem Rekordtief liegt.

Falsch liegt der Spiegel jedoch, wenn er schreibt, dass eine Kundin ihre Krankenkassenkarte abgibt und ihr E-Rezept darauf gespeichert sei. Hätte der Autor mal das E-Rezept-FAQ gelesen, das der Spiegel bereits am Samstag veröffentlicht hatte. Dort kann man nämlich nachlesen, dass die Rezeptinformationen auf einen Server hochgeladen werden, von wo sie dann in den Apotheken abgerufen werden.

Wo es hakt

Unter der Frage: „Wo hakt es noch?“ kommt in dem FAQ auch die Stellvertretende DAV-Vorsitzende Anke Rüdinger zu Wort. Es geht darum, dass Apothekerinnen und Apotheker Anfang Januar von Serverproblemen, langen Ladezeiten und falsch ausgestellten Rezepten berichtet hätten. Rüdinger sagte aber Mitte Januar, dass der Anteil der E-Rezepte, bei denen kein Arzneimittel ausgegeben werden könne, minimal sei.

Lauterbach dankt

Lob für dieses FAQ kam am Wochenende auch von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Auf „X“ bezeichnete er es als „gute Übersicht“ – und verbindet es mit einem „ganz herzlichen Dank an die Apothekerinnen und Apotheker“.

Zu dem Spiegel-Artikel über „die Leiden der Apotheker“ hat er sich bislang noch nicht geäußert. Darin wird in Zusammenhang mit den Problemen beim E-Rezept ein älterer Mann aus der Warteschlage zitiert, der, als der Name des Ministers fällt, sagt: „Lauterbach kannste vergessen. Krankenhäuser werden dank ihm dichtgemacht und dann dieser Unsinn hier.“


Deutsche Apotheker Zeitung
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3 Kommentare

Spiegel

von Wolfgang Steffan am 06.02.2024 um 8:04 Uhr

Das ist ja wieder einmal typisch für die Qualität der ABDA-
Öffentlichkeitsarbeit :
Der Spiegel informiert die Öffentlichkeit, nicht die Abtlg.
Öffentlichkeitsarbeit der von uns teuer bezahlten ABDA ,
wo es hakt bei den Apotheken, beim e-Rezept.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Spiegel

von Johannes Huber am 06.02.2024 um 9:13 Uhr

Volle Zustimmung, daß von der ABDA
mehr und Griffigeres kommen müßte und daß unsere besch...eidene Realität besser in den Medien aufscheinen müßte. Aber gleichzeitig ist es total naiv, zu meinen, man müsse den 'Medien' nur passendes Futter anbieten und schon würde das - vielleicht sogar noch in unserem Sinn - verwendet. Ich habe das lange als kleines Rädchen im bayerischen Pressesprecherteam erlebt, daß selbst in der für jede Geflügelzüchternachricht dankbaren Lokalpresse angebotene Informationen und Texte nur sehr spärlich aufgegriffen wurden. Wenn noch Sie dazurechnen, mit wie wenig Sachkenntnis und mit welchem Vorurteilshintergrund über das Thema Apotheke dann berichtet wird, ist es dann doch unberechtigtes Bashing, von der ABDA den von uns erwünschten Öffentlicheitserfolg einfach zu fordern.

neues aus dem Elfenbeinturm....

von Thomas B am 05.02.2024 um 18:37 Uhr

Herr Lauterbach hat längst jedwedes Vertrauen und Wohlwollen der Apothekerschaft verloren. Er hat das ohnehin schwierige Verhältnis sogar bewusst endgültig zerstört.
Seinen "Dank" kann ich ohne die längst überfällige und - auch und ganz besonders von ihm - schuldhaft verbummelte bzw aktiv verweigerte Inflationsanpassung leider nur als die nächste Verhöhnungaktion seiner Apothekenvernichtungskampagne auffassen.

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