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Erneute Engpassmeldung (Update)
Tollwut-Impfstoffe bleiben knapp – Handlungshinweise der STIKO veröffentlicht
Seit letztem November ist der Tollwut-Impfstoff Rabipur nicht lieferbar und im Dezember 2023 wurde das Alternativpräparat Tollwut-Impfstoff (HDC) inaktiviert vom Markt genommen. Mit einer voraussichtlichen Wiederverfügbarkeit von Rabipur ab Ende Januar 2024 und der Markteinführung der Vakzine Verorab im selben Zeitraum war zu hoffen, dass sich die Verfügbarkeitslage entspannt. Doch nun wurde die Engpassmeldung für Rabipur verlängert und auch für Verorab besteht bereits ein Engpass. Was rät die STIKO?
Noch vor Kurzem war davon auszugehen, dass sich die Liefersituation bei Tollwut-Impfstoffen verbessert. Doch nun sieht es schon nicht mehr danach aus, denn aktuell kommen eine überdurchschnittlich hohe Nachfrage nach der neu eingeführten Vakzine Verorab® und eine Verlängerung der Engpassmeldung für Rabipur® zusammen.
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Bereits im November 2023 meldete das Pharmaunternehmen Bavarian Nordic einen Lieferengpass für Rabipur®, den Tollwut-Impfstoff mit dem größten Marktanteil in Deutschland. Im Dezember verschärfte sich die Engpasssituation zusätzlich, da das zu diesem Zeitpunkt einzige Alternativpräparat – Tollwut-Impfstoff (HDC) inaktiviert (Sanofi) – vom Markt genommen wurde. Mit der Markteinführung der neuen Tollwut-Vakzine Verorab® (ebenfalls Sanofi) Ende Januar 2024 hoffte man, dass sich die Lage entspannt.
Verorab fehlt voraussichtlich bis März
Doch am 6. Februar 2024 verlängerte Bavarian Nordic seine Engpassmeldung zu Rabipur®. Der Impfstoff soll nun statt dem 31. Januar voraussichtlich erst ab dem 29. Februar 2024 wieder lieferbar sein. Unterdessen sei bereits eine überdurchschnittlich hohe Nachfrage nach Verorab® zu verzeichnen, wie eine Pressesprecherin von Sanofi der DAZ mitteilte.
Mittlerweile informiert auch die Lieferengpass-Übersicht des Paul-Ehrlich-Instituts ganz offiziell über den Verorab®-Engpass – mit Beginn am 09.02.2024 und einem prognostizierten Ende am 15.03.2024.
Handlungshinweise der STIKO
*Die Ständige Impfkommission (STIKO) betont nun seit dem 14. Februar, dass die Verfügbarkeit von Tollwutimpfstoffen für die Postexpositionsprophylaxe (PEP) weiterhin gewährleistet ist:
„Bei gegebener Indikation zur Postexpositionsprophylaxe ist der Bezug von Tollwutimpfstoff und Tollwut-Immunglobulin über jede öffentliche Apotheke möglich. Bei Nicht-Verfügbarkeit im Großhandel können die Apotheken auf die Notfalldepots zugreifen.“
Die Indikation für die präexpositionelle Impfung soll währenddessen möglichst streng gestellt und das potenzielle Expositionsrisiko genau geprüft werden. Planbare Auffrischimpfungen für Personen mit wiederkehrendem Expositionsrisiko könnten bis zur Wiederverfügbarkeit der Impfstoffe verschoben werden, heißt es.
Zudem weist die STIKO für die präexpositionelle Impfung auf das 2-Impfstoffdosen-Schema der WHO hin. Dann sollte jedoch nach einem Mindestabstand von einem Jahr eine dritte Impfstoffdosis verabreicht werden. Anders als die WHO empfiehlt die STIKO weiterhin drei Impfstoffdosen als präexpositionelles Impfschema. Bei mangelnder Verfügbarkeit und dringender Impfindikation für die präexpositionelle Impfung (PrEP) könne jedoch davon abgewichen werden.
Bei Personen mit Immundefizienz sollen die STIKO-Empfehlungen und Empfehlungen der STIKO und der Deutschen Gesellschaft für
Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. (DTG) zu Reiseimpfungen herangezogen werden.
Können Tollwut-Impstoffe ausgetauscht werden?
Während Rabipur® von Bavarian Nordic und der frühere Tollwut-Impfstoff (HDC) inaktiviert von Sanofi innerhalb einer Impfserie miteinander kombinierbar waren, gibt es zur Kombination von Rabipur® mit Verorab® noch keine offiziellen Empfehlungen. Eine Austauschbarkeit wäre in der aktuellen Engpass-Situation sicherlich hilfreich. Auf der Travax-Webseite des britischen NHS (National Health Service) war im Oktober 2012 anlässlich eines Engpasses an Tollwut-Impfstoffen zu lesen, dass Rabipur® und Verorab® ausgetauscht beziehungsweise miteinander kombiniert werden können. In einem kanadischen Leitfaden zur Tollwutimpfung von 2015 heißt es hingegen, dass – wann immer möglich – Impfserien mit demselben Produkt abgeschlossen werden sollten.
* Dieser Text wurde am 14.02.2024 um 11:54 Uhr aktualisiert. (dm)
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