- DAZ.online
- News
- Pharmazie
- Paxlovid kann ...
PRAC erinnert an lebensbedrohliche Wechselwirkungen
Paxlovid kann Nebenwirkungen von Immunsuppressiva verstärken!
Dass Pfizers kombiniertes COVID-19-Präparat Paxlovid mit den Wirkstoffen Nirmatrelvir und Ritonavir ein großes Wechselwirkungspotenzial mit sich bringt, ist schon länger bekannt. Der Pharmakovigilanz-Ausschuss der europäischen Arzneimittelbehörde EMA (PRAC) erinnert nun aber daran – vor allem bei bestimmten Immunsuppressiva besteht eine lebensbedrohliche Gefahr. Ein Rote-Hand-Brief soll bald darüber aufklären.
Der Pharmakovigilanz-Ausschuss der europäischen Arzneimittelbehörde EMA (PRAC) sensibilisiert derzeit für die zahlreichen Wechselwirkungen, die unter Paxlovid®-Therapie auftreten können. Im Fokus stehen dabei Immunsuppressiva mit engem therapeutischem Fenster, die bei Autoimmunerkrankungen und gegen Transplantatabstoßungen eingesetzt werden:
- Calcineurin-Inhibitoren (Tacrolimus, Ciclosporin) und
- mTOR-Inhibitoren (Everolimus, Sirolimus).
Werden diese Arzneimittel in Kombination mit Paxlovid® eingesetzt, muss deren Blutspiegel engmaschig überwacht werden, erklärt der PRAC. Es sei ein multidisziplinäres Spezialisten-Team nötig, um die Komplexität der gleichzeitigen Anwendung zu bewältigen.
Mehr zum Thema
Schwere Wechselwirkungen möglich
Warum das Corona-Arzneimittel Paxlovid mit Vorsicht zu genießen ist
Paxlovid und Statine
Wechselwirkungen bei Paxlovid verhindern
Verschiedene PZN, Verschiedene Abgabevorgaben
Was müssen Apotheken jetzt bei der Paxlovid-Abgabe beachten?
Außerdem, erklärt der PRAC, sollten Immunsuppressiva mit engem therapeutischem Fenster mit besonderer Vorsicht bewertet werden, wenn sie über CYP3A verstoffwechselt werden. Als Beispiel wird Voclosporin (Calcineurin-Inhibitor) genannt.
In den beschriebenen Fällen sollte der Nutzen von Paxlovid® sorgfältig gegenüber den Risiken von möglicherweise lebensbedrohlichen Nebenwirkungen der Immunsuppressiva abgewogen werden, heißt es.
Erste zugelassene Therapieoption stabilisiert die Nierenfunktion
Voclosporin gegen Lupus-Nephritis
Pharmazeutische Betreuung transplantierter Patienten als neue Aufgabe
Begleitung in ein neues Leben
Der Humanarzneimittel-Ausschuss der EMA muss nun noch die PRAC-Empfehlung beraten. Danach können entsprechende Rote-Hand-Briefe zur Erinnerung an die bereits in den Fachinformationen aufgeführten Nebenwirkungen verschickt werden.
Literatur
Mitteilung des Pharmakovigilanz-Ausschusses der europäischen Arzneimittelbehörde EMA (PRAC). Meeting highlights from the Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC) 5-8 February 2024. Stand 9. Februar 2024, www.ema.europa.eu/en/news/meeting-highlights-pharmacovigilance-risk-assessment-committee-prac-5-8-february-2024
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.