Sitzung des Gesamtvorstandes

Skonti-Urteil: ABDA fordert Anpassung der Arzneimittelpreisverordnung

Berlin - 15.02.2024, 17:50 Uhr

Die ABDA-Forderungen sollen in den nächsten Tagen und Wochen an die Politik in Berlin gerichtet werden. (Foto: imago images / Bihlmayerfotografie)

Die ABDA-Forderungen sollen in den nächsten Tagen und Wochen an die Politik in Berlin gerichtet werden. (Foto: imago images / Bihlmayerfotografie)


Absenkung des Kassenabschlags als Sofortmaßnahme und schnelle Anpassung der Arzneimittelpreisverordnung: Das forderte der ABDA-Gesamtvorstand an diesem Donnerstag nach seiner Sitzung mit Blick auf das BGH-Urteil – das wolle man in den kommenden Tagen und Wochen der Politik in Berlin und insbesondere der Ampel-Regierung klarmachen.

Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) über die Unzulässigkeit von Skonti bei Rx-Arzneimitteln führte zu einiger Unruhe in den Reihen der Apothekerschaft – auch wenn die Konsequenzen derzeit noch nicht ganz absehbar sind. Klar ist: Besser wird die Lage der Apotheken dadurch nicht. Und: Die Reaktionen auf die Entscheidung zeigen auch, wie viele Apotheken von den Skonti abhängig sind – weil das Apothekenhonorar eben nicht auskömmlich ist.

Der Gesamtvorstand der ABDA hat an diesem Donnerstag daher eine „sofortige, drastische Absenkung des Kassenabschlags“ gefordert. Zudem verlangt er, dass die Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) schnell angepasst wird, damit die Skonti zwischen Apotheke und Großhandel erlaubt bleiben. Das geht aus einer Pressemitteilung der ABDA hervor.

Die Vertreterinnen und Vertreter der 17 Landesapothekerkammern und 17 Landesapothekerverbände hätten sich an diesem Donnerstag auf ihrer Sitzung in Berlin „einmütig“ dafür ausgesprochen, „diese unmissverständliche Forderung in den nächsten Tagen und Wochen an die Politik in Berlin – insbesondere die Ampel-Koalition – zu richten“.

Bezüglich des Apothekenabschlags heißt es in der Pressemitteilung, dieser solle zwar von den aktuellen 2,00 Euro Anfang des kommenden Jahres wieder auf 1,77 Euro „Normalniveau“ gesenkt werden. Die Apotheken bräuchten aber eine „drastische Absenkung als Sofortmaßnahme“ selbst von diesen 1,77 Euro.

Honorar reicht einfach nicht

Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Hans-Peter Hubmann, erklärte am Rande der Sitzung, es sei „ohnehin absurd, dass wir unsere wirtschaftliche Existenz an die Gewährung von Skonti und Rabatten knüpfen“. Das zeige deutlich, „dass das von der Bundesregierung festgeschriebene Honorar einfach nicht reicht, um die Apotheken am Leben zu erhalten“, so Hubmann.

Gespräche mit BMG eingeleitet

Gespräche mit dem Bundesgesundheitsministerium seien bereits in die Wege geleitet worden. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening hatte an diesem Mittwochabend gesagt, dass sie an diesem Freitag stattfinden sollen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) müsse „endlich verstehen, dass die Apotheken unter den derzeitigen Bedingungen nicht weiter existieren können“, sagte Hubmann. „Wir brauchen eine Stabilisierung der Apotheken: Sofort!“.


Deutsche Apotheker Zeitung
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1 Kommentar

Skonto oder Rabatt ?

von Martin Didunyk am 15.02.2024 um 22:21 Uhr

Zudem verlangt er, dass die Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) schnell angepasst wird, damit die Skonti zwischen Apotheke und Großhandel erlaubt bleiben. …

➡️ wünscht sich der Gesamtvorstand wirklich Skonti (Vergütung für vorzeitige Zahlung) oder eine erweiterte Möglichkeit der Rabattierung ?

BGH erklärte auch deutlich seine Sicht auf den Zeitpunkt der Fälligkeit der Zahlung und somit Skonto.
Sind demnach Skonti grundsätzlich darstellbar ?

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