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DiGA auf dem Prüfstand
Barmer fordert Probezeit für Gesundheitsapps
Digitale Gesundheitsanwendungen sollen konventionelle Behandlungen ergänzen und die Arztpraxen entlasten. Im Rahmen der aktuellen Barmer-Arztreports wurde deutlich, dass die verschriebenen Digitalanwendungen zu oft vorzeitig abgebrochen werden. Deshalb fordert die Krankenkasse eine Probezeit für DiGA.
Im Rahmen des Barmer-Arztreports wurden 1.700 Versicherte, sowie 1.000 Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen zu digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) befragt. Von den befragten Heilberuflern gaben 44 Prozent an, im vergangenen Jahr keine DiGA verordnet zu haben. Etwa ein Drittel schätzte den eigenen Kenntnisstand zu den Digitalanwendungen als schlecht ein. Das teilte die Barmer am Dienstag in einer Pressemitteilung mit. Oft werden die digitalen Behandlungen vorzeitig abgebrochen. Deshalb fordert die Barmer jetzt eine zweiwöchige Probezeit – bisher werden DiGA für 90 Tage verordnet.
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Seit Herbst 2020 ist es möglich DiGA über die Krankenkassen abrechnen zu lassen. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer, betont in diesem Zusammenhang: „Digitale Gesundheitsanwendungen sind für viele Menschen immer noch eine Blackbox. Zu wenig Detailwissen und falsche Erwartungen führen dazu, dass DiGA zurückhaltend verordnet werden und deren Einsatz oftmals vorzeitig abgebrochen wird.“
Dadurch entstünden zusätzliche Kosten ohne zusätzlichen Nutzen. Von den befragten Patient:innen gaben etwa 600 an, die verordneten DiGA vorzeitig beendet zu haben – 230 von ihnen nutzten sie weniger als einen Monat. Deshalb forderte Staub: „Die Inhalte der digitalen Anwendungen müssen unbedingt einheitlich und verständlicher als bislang im DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte dargestellt werden.“
Dennoch äußerten auch viele der Befragten positive Erfahrungen. So gaben 47 Prozent der Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen an, dass eine Behandlung durch DiGA sinnvoll unterstützt würde.
Die digitalen Gesundheitsanwendungen steckten noch in den „Kinderschuhen“. Aktuell nutzten vor allem Erwerbstätige die Digitalanwendungen. Für Menschen über 70 Jahren seien DiGA erfahrungsgemäß wenig attraktiv, so der Autor des Arztreports Joachim Szecsenyi. Barmer-Chef Straub sieht Potenzial insbesondere bei den Jüngeren: „Junge Menschen finden tendenziell eher den Zugang zu DiGA, weil Apps bereits von früh auf zu ihrem Alltag gehören. Je mehr junge Behandelnde und eine neue Patientengeneration in den kommenden Jahren nachrücken, desto stärker dürfte auch die Zahl an DiGA-Verordnungen zunehmen“. Patient:innen unter 18 Jahren können DiGA aufgrund der Altersschranke bisher nicht nutzen.
1 Kommentar
Apps auf Rezept /Barmer
von Dr. Eckhard Pfister am 27.02.2024 um 20:29 Uhr
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