Ministerpräsidentenkonferenz

Apothekerverbände schreiben an Regierungschefs der Ost-Bundesländer

Berlin - 29.02.2024, 16:45 Uhr

Stehen „vor einem absoluten Dilemma“: die Ost-Ministerpräsidenten. (Foto: imago images / Martin Ronneburg)

Stehen „vor einem absoluten Dilemma“: die Ost-Ministerpräsidenten. (Foto: imago images / Martin Ronneburg)


Gesundheitsversorgung in Ostdeutschland war eines der Themen der Ost-Ministerpräsidentenkonferenz. Die ostdeutschen Apothekerverbände hatten zuvor in einem Brief an die Regierungschefs auf die prekäre Situation der Apotheken aufmerksam gemacht und zum Handeln aufgefordert.

Die ostdeutschen Bundesländer stehen mit Blick auf die Gesundheitsversorgung „vor einem absoluten Dilemma“. Das sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff an diesem Donnerstag im Anschluss an die Ost-Ministerpräsidentenkonferenz (Ost-MPK) in Berlin. Die Demografie sei „am Arbeitsmarkt und in den Versorgungsstrukturen angekommen“, so Haseloff, der seit dem 1. Dezember für ein Jahr den Vorsitz der Ost-MPK führt.

Bislang habe man die Tatsache, dass sich die Geburtenzahlen seit 1989 im Osten halbiert hätten, einigermaßen auffangen können. Aber in den kommenden zehn Jahren würde die Zahl der Arzt- und Zahnarztpraxen um die Hälfte sinken, sollte dem nicht entgegengesteuert werden.

Auf dem Treffen sei unter anderem darüber diskutiert worden, den entsprechenden Staatsvertrag zu ändern, damit Absolventen eines Medizinstudiums in Ostdeutschland auch in der Region gehalten werden können. Es brauche da einen „höheren Zugriff“, so Haseloff. Das derzeitige Vergabesystem sei „zum Scheitern verurteilt“. Der Osten habe nichts von den „von uns teuer bezahlten Studienplätzen“.

Brief der ostdeutschen Apothekerverbände 

Die ostdeutschen Apothekerverbände hatten vor der Ost-MPK in einem Brief die Ministerpräsidenten aufgerufen, sich mit „der prekären Situation der Apotheken“ zu beschäftigen. Das teilte der Landesapothekerverband Sachsen-Anhalt auf Anfrage der DAZ mit. Man habe die Situation ausführlich dargestellt und auch beispielsweise die Forderungen der ABDA nach einer kurzfristigen deutlichen Reduzierung des Kassenabschlags und der Änderung der Arzneimittelpreisverordnung thematisiert.

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Neben der Gesundheitsversorgung waren weitere Themen die Verbesserung der Hauptstadtfunktion Berlins für die ostdeutschen Länder, Energie- und Infrastrukturpolitik, sowie die Stärkung des ländlichen Raums. Auch die kommenden Wahlen wurden auf der Pressekonferenz angesprochen.


Matthias Köhler, DAZ-Redakteur
redaktion@daz.online


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