Kaba®, Tempo®, Tesa® und einige mehr – diese Brands haben es geschafft, dass die Marke synonym für ein Produkt steht, also für lösliches Kakaopulver, Papiertaschentücher und Klebeband. Zu den Marken, bei denen dies der Fall ist, gehört auf jeden Fall auch Aspirin® für Schmerzmittel. Die Marke feiert in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag.
Bereits am 10. August 1897 entdeckte Dr. Felix Hoffmann die Formel für Acetylsalicylsäure, als er erstmalig den Wirkstoff in chemisch reiner und haltbarer Form synthetisierte.
ASS besser verträglich als Salicylsäure
In einem Labor in Wuppertal-Elberfeld in Deutschland gelang dem jungen Bayer-Chemiker das erste Mal die reine und haltbare Formulierung der Acetylsalicylsäure aus Salicylsäure, die zu dem damaligen Zeitpunkt in der Medizin bereits häufig angewandt wurde.
Das Naturheilmittel Salicylsäure, das aus verschiedenen Pflanzen gewonnen werden kann, war für seine fiebersenkende und schmerzstillende Wirkung bekannt.
Nach einer Legende wurde auch Hoffmanns Vater aufgrund seiner Arthritis-Erkrankung mit Salicylsäure behandelt, aber wie viele andere Patienten litt er unter starken Nebenwirkungen.
Um seinen Vater zu unterstützten, versuchte Hoffmann, die Säure mithilfe von Essigsäure zu „veredeln“ und damit verträglicher zu machen. Er probierte viele verschiedene Syntheseverfahren, bis er dann in seinem Laborprotokoll vom 10. August 1897 beschrieb, dass er das erste Mal chemisch reine und haltbare Acetylsalicylsäure hergestellt habe.
Geschichtlicher Diskurs
Die Urheberschaft der Acetylsalicylsäure wurde später von Arthur Eichengrün bestritten, zu dieser Zeit ebenfalls Chemiker im Unternehmen und Hoffmanns Kollege. In einem Brief, den der jüdischstämmige Eichengrün 1944 aus dem Konzentrationslager Theresienstadt an die I.G. Farben in Frankfurt schickte, gab er an, den Plan für die Synthese selbst erstellt zu haben. Hoffmann habe lediglich Anweisungen ausgeführt. Diesen Vorwurf erhob Eichengrün nach dem Krieg erneut, jedoch blieb der Bayer-Konzern seither bei seiner Version mit Hoffmann als Urheber.
Acetylsalicylsäure sollte patentiert werden
Ursprünglich hatte das Unternehmen geplant, sich den Wirkstoff Acetylsalicylsäure selbst als Markennamen patentieren zu lassen. Dieses Vorhaben scheiterte zwar, doch das Patent auf Aspirin® wurde akzeptiert. So wurde Aspirin® am 6. März 1899 beim kaiserlichen Patentamt in Berlin eingetragen.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.