Streik an Uniklinken

Ärzte fordern 12,5 Prozent mehr Gehalt

11.03.2024, 12:30 Uhr

Bereits am 30. Januar hatte der Marburger Bund zum Warnstreik aufgerufen. (Foto: IMAGO / Eibner)

Bereits am 30. Januar hatte der Marburger Bund zum Warnstreik aufgerufen. (Foto: IMAGO / Eibner)


Nach vier ergebnislosen Verhandlungsrunden treten Ärztinnen und Ärzte der Universitätsklinken in den Streik. Sie fordern höhere Gehälter und Zuschläge sowie eine Begrenzung der Schichtarbeit.

In 23 Universitätskliniken wird am heutigen Montag die Arbeit niedergelegt. Nach einer erfolglosen vierten Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) hatte der Marburger Bund zum Streik aufgerufen. Neun der vierzehn Landesverbände des Marburger Bundes hatten Demonstrationen und andere Streikaktionen angekündigt. Bei den größten Kundgebungen in München, Stuttgart und Düsseldorf werden allein mehrere tausend Teilnehmer erwartet. Der Marburger Bund, der die angestellten und verbeamteten Ärztinnen und Ärzte gewerkschaftlich vertritt, fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, eine Erhöhung der Zuschläge für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit, sowie eine Einschränkung der Schicht und Wechselschichtarbeit.

Die meisten der geplanten Demonstrationszüge führen an den Finanzministerien der Länder vorbei – sie sind die wichtigsten Adressaten der Proteste. Hier sind zum Teil besondere Aktionen geplant. So wollen die Streikenden in Kiel der schleswig-holsteinischen Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) die Forderungen der Ärztinnen und Ärzte übergeben – sie führt nämlich auch die Verhandlungen der TdL mit dem Marburger Bund.

In Göttingen wollen die Protestierenden mit Passanten die Herzdruckmassage üben – falls zukünftig keine Ärzte mehr dafür zur Verfügung stehen. In Homburg im Saarland wollen die Streikenden einen Notfallkoffer an Vertreter des Finanzministeriums übergeben. Auch hier lautet die Botschaft: „Versorg dich selbst, sonst versorgt dich (bald) keiner (mehr)!“

TdL-Verhandlungsführerin Heinold zeigte sich unterdessen optimistisch, die Tarifverhandlungen mit dem Marburger Bund zeitnah zum Abschluss zu führen: „Ich setze darauf, dass wir in der kommenden Verhandlungsrunde Ende März in konstruktiven Gesprächen eine für beide Seiten akzeptable Lösung finden.“ Das teilte sie am Montag gegenüber der Deutschen Presseagentur mit. Sie betonte jedoch, dass sich die Verhandlungsergebnisse an der Gehaltsentwicklung der übrigen Beschäftigten der Länder orientieren müssten. Sie stellte eine Steigerung von mehr als 10 Prozent für Ärztinnen und Ärzte der Uni-Kliniken in Aussicht.


Deutsche Apotheker Zeitung
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