Das Medikamenten-Hilfswerk action medeor hält trotz der aktuellen Unruhen und des politischen Umsturzes an der humanitären Hilfe in Haiti fest. Seit über zehn Jahren kooperiert das Gesundheitshilfswerk mit lokalen Hilfsorganisationen und beschafft Arzneimittel und medizinisches Gerät. „Aktuell geschieht dies allerdings unter zunehmend erschwerten Bedingungen, weil sich die Sicherheitslage vor Ort extrem verschlechtert hat“, sagt Markus Bremers, Pressesprecher von action medeor in einer Pressemitteilung. Die Hilfsleistungen finden derzeit nur eingeschränkt und unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen statt.
So kann ein Ultraschallgerät beispielsweise nicht in eine Gemeindeklinik, die sich insbesondere mit der Mutter-Kind-Gesundheit beschäftigt, geliefert werden, da auch Hilfstransporte überfallen werden. „Das Gerät ist nun in einer anderen Klink geparkt“, sagt Bremers. Dort habe man wenigstens die Bedienungsschulung für das medizinische Personal durchführen können. „Allerdings musste auch die Schulung unterbrochen werden, weil es draußen vor der Tür zu Schusswechseln kam.“
Viele Schwangere gingen gar nicht mehr in die Klinik, auch nicht zur Entbindung, aus Angst vor Überfällen. Das sei besonders bedauerlich, weil man in den Jahren zuvor einen kontinuierlichen Anstieg medizinisch begleiteter Geburten habe erreichen können. In der aktuellen Situation sei der Klinikbetrieb jedoch nur eingeschränkt zu gewährleisten.
„Es wird jeden Tag in Abhängigkeit von der aktuellen Sicherheitslage entschieden, ob die Klinik öffnet“, berichtet Bremers. „Die lokale Bevölkerung wird dann über digitale Medien informiert, dass die Klink im Dienst ist und man medizinische Hilfe in Anspruch nehmen kann.“
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