Marktdaten der Apotheken bis Februar 2024

Februar-Daten: Aufschwung vom Januar weitgehend beendet

Süsel - 15.03.2024, 07:00 Uhr

(Foto: DAZ / Schelbert)

(Foto: DAZ / Schelbert)


Anders als im guten Januar vermitteln die Absätze und Umsätze der Vor-Ort-Apotheken im Februar ein uneinheitliches Bild. Dies zeigen die jüngsten Daten des Apothekenpanels von Insight Health. Demnach setzte sich die positive Entwicklung aus dem Januar im Rx-Bereich zwar fort, aber in deutlich abgeschwächter Form. Im OTC-Bereich sank der Absatz dagegen in drei von vier Wochen im Vergleich zum Vorjahr. Dort ergibt sich ein viel schlechteres Bild als im Januar.

Im vorigen Beitrag zu den Marktdaten aus dem Apothekenpanel von Insight Health ging es um die ersten fünf Wochen des Jahres 2024. Nun folgen die Daten für die sechste bis neunte Woche, also etwa den Februar, genauer die Zeit vom 5. Februar bis 3. März. Dabei fällt die siebente Woche durch eine besonders positive Entwicklung auf, hinter der die drei anderen betrachteten Wochen zurückbleiben.

Rx weiter positiv

Der Rx-Absatz der Vor-Ort-Apotheken war in der sechsten Woche um 3,9 Prozent geringer als im Vorjahr, aber in den anderen betrachteten Wochen höher als 2023, in der siebten Woche sogar um 20,1 Prozent (siehe Abbildung 1).

Angesichts der großen Unterschiede zwischen den vier Februarwochen erscheint der kumulierte Rx-Absatz interessanter. Dieser stieg in diesem Jahr bis zum Ende der neunten Woche um 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr und um 8,5 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019.

Der Rx-Umsatz legte in allen vier Februarwochen gegenüber dem Vorjahr zu, aber mit großen Unterschieden zwischen den Wochen. In der sechsten Woche betrug der Umsatzanstieg nur 1,3 Prozent, in der siebenten Woche hingegen 23,8 Prozent, jeweils gegenüber 2024. Der kumulierte Rx-Umsatz war bis zum Ende der neunten Woche 11,5 Prozent höher als 2023 und 34,0 Prozent höher als 2019. Mit diesen Daten für den Februar setzt sich die positive Entwicklung des Januars im Rx-Bereich fort, aber in deutlich abgeschwächter Form.

OTC: Gute Entwicklung vom Januar abgebrochen

Der OTC-Absatz der Vor-Ort-Apotheken war in der siebenten Woche um 9,3 Prozent höher als 2023, aber er ging in den anderen betrachteten Wochen gegenüber dem Vorjahr zurück (siehe Abbildung 2).

Der größte Rückgang war mit minus 11,8 Prozent in der achten Woche zu verzeichnen. Wie im Rx-Bereich sagen angesichts der großen Unterschiede zwischen den Wochen die kumulierten Daten mehr aus. Der kumulierte OTC-Absatz für 2024 war bis zum Ende der neunten Woche 4,0 Prozent höher als 2023 und 10,0 Prozent niedriger als 2019. Der OTC-Umsatz legte in der sechsten, siebenten und neunten Woche gegenüber dem Vorjahr zu, sank aber in der achten Woche um 7,3 Prozent gegenüber 2023. Der kumulierte OTC-Umsatz war bis zum Ende der neunten Woche 8,4 Prozent höher als 2023 und 5,7 Prozent höher als 2019.

Mehr zum Thema

Marktdaten der Apotheken bis Januar 2024

Guter Start ins neue Jahr

Schwacher Ausklang des Jahres 2023

Marktdaten der Apotheken bis Dezember 2023

Die Zuwächse bei den kumulierten Rx-Umsätzen stammen allerdings zu einem großen Teil aus dem sehr guten Januar. Diese positive Entwicklung hat sich im OTC-Bereich nicht fortgesetzt. Maßgeblich dafür sind die Absätze, denn die Umsätze steigen allein durch die Inflation. Damit war der gute Januar zumindest im OTC-Bereich wohl nur ein einsamer Ausreißer nach oben.

Januar: mehr Umsatz und weniger Absatz als im Dezember

Für den Januar liegen nun auch die absoluten Daten vor, die Insight Health aus Ergebnissen der Rechenzentren ermittelt. Demnach haben die Vor-Ort-Apotheken im Januar 148,8 Millionen Einheiten abgesetzt und brutto 6.951,0 Millionen Euro umgesetzt (Absätze siehe Abbildung 3; Umsätze siehe Abbildung 4).

Das sind 5,4 Prozent weniger Absatz und 3,2 Prozent mehr Umsatz als im Dezember 2023. Der Absatzrückgang liegt im OTC- und Freiwahl-Bereich. Damit wird deutlich, dass der Januar in dieser Hinsicht zwar für die Apotheken stark gegenüber dem Vorjahresmonat war, aber schwächer als der Dezember. Der Umsatzzuwachs im Januar betrifft hingegen den GKV-Bereich und ist durchaus bemerkenswert. Eine mögliche Erklärung können Nachholeffekte sein, weil viele Arztpraxen zwischen Weihnachten und Silvester geschlossen waren.


Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.