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Vorschlag an den Minister
Adexa fordert gesetzliche Personalzulage
Adexa fordert in den Tarifverhandlungen rund 10 Prozent mehr Lohn für Apothekenangestellte. Nun hat die Apothekengewerkschaft einen konkreten Vorschlag vorgelegt, wie das realisierbar wäre: eine gesetzliche Personalzulage in Form eines 80-Cent-Zuschlags zum Fixum.
Im vergangenen September, unmittelbar vor dem Deutschen Apothekertag (DAT), hatte die Apothekengewerkschaft Adexa für das Jahr 2024 eine Gehaltserhöhung für alle Apothekenangestellten in Höhe von 10,5 Prozent gefordert. Sie begründete dies mit der außergewöhnlich hohen Inflationsrate und verwies zudem auf die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns zum 1. Januar 2024.
Die Forderung ist ebenso nachvollziehbar wie die Tatsache, dass der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) sie angesichts der Honorarsituation der Apotheken nicht sofort jubelnd aufgriff. Nachdem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf dem DAT erste Vorstellungen seiner Apothekenreform präsentierte, wurde die Zuversicht nicht größer. Erst recht nicht, als Ende vergangenen Jahres die entsprechenden Eckpunkte folgten.
Noch warten alle gespannt auf einen Referentenentwurf aus dem Hause Lauterbach. Die Verhandlungen der beiden Tarifpartner dauern derweil an.
Bedrohliche Lage
Dass die Gehälter anzupassen sind, ist für Adexa weiterhin keine Frage. Die Herausforderungen, denen Apotheken und ihre Angestellten gegenüberstünden, seien in der heutigen Zeit äußerst vielfältig und komplex, heißt es seitens der Gewerkschaft. Besonders besorgniserregend sei die zunehmende Abwanderung hochqualifizierter Fachkräfte in andere Berufsfelder, die durch attraktivere Gehälter und verbesserte Arbeitsbedingungen lockten. Diese Entwicklung verschärfe den bereits bestehenden Fachkräftemangel in der Apothekenbranche und bedrohe damit die Qualität und Kontinuität der pharmazeutischen Versorgung für die Bevölkerung.
Termin mit Lauterbach
Nun hat die Gewerkschaft eine Idee, wie zumindest die Interessen der Angestellten in der Politik Berücksichtigung finden könnten. Nachdem Adexa bereits einen Gesprächstermin mit dem Minister vereinbart hatte, der dann allerdings nicht zustande kam, ist man gerade dabei, einen neuen Termin abzustimmen. In diesem Zuge hat die Gewerkschaft Lauterbach auch ihre jüngste Idee unterbreitet: eine gesetzliche Personalzulage für Apothekenangestellte, die mindestens 10 Prozent mehr Gehalt sichert. Konkret stellte sich Adexa 80 Cent mehr pro Rx-Packung vor.
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Diesem Vorschlag liegen folgende Berechnungen zugrunde: Basierend auf den Personalkosten von Apotheken im Jahr 2022 und einem durchschnittlichen Nettoumsatz pro Apotheke würde eine Lohnerhöhung von 10 Prozent einen zusätzlichen Rohertrag erfordern, der sich auf etwa 33.200 Euro pro Apotheke beläuft. Insgesamt würde dies eine Steigerung von rund 600 Millionen Euro bedeuten, die durch eine Erhöhung des Personalzuschlags pro Rx-Packung um 80 Cent finanziert werden könnte.
DAZ-Redakteur und Wirtschaftsexperte Thomas Müller-Bohn hatte Ende vergangenen Jahres eine Rechengrundlage hierfür geliefert. In seinen Berechnungen ging es zwar um langfristig anzustrebende 30 Prozent mehr Personalkosten – die 1,8 Milliarden Euro erforderten. Heruntergebrochen auf 10 Prozent wären dies aber 600 Millionen Euro. Und berücksichtigt man, dass der Gesetzgeber für pharmazeutische Dienstleistungen in einem jährlichen Volumen von 150 Millionen Euro einen Zuschlag von 20 Cent zugrunde gelegt hat, ergibt sich für 600 Millionen Euro ein Zuschlag von 80 Cent.
Adexa-Bundesvorstand Andreas May hofft nun, mit Zahlen und Fakten beim Minister punkten zu können: „Die Integration dieser Vorschläge in die Apothekenreform würde nicht nur die Versorgungssicherheit der Bevölkerung stärken, sondern auch dazu beitragen, den Apotheken und ihren Angestellten die dringend benötigte Unterstützung zukommen zu lassen.“
6 Kommentare
Schlag ins Gesicht der Inhaber
von shorafix am 24.03.2024 um 11:14 Uhr
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Apotheker
von Reinhard Drexler am 20.03.2024 um 11:16 Uhr
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Es ist nichts zum Verteilen da.....
von Thomas B am 19.03.2024 um 19:26 Uhr
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Farbe bekennen ...
von Dr. Ralf Schabik am 19.03.2024 um 19:26 Uhr
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Nachvollziehbar
von Erik Modrack am 19.03.2024 um 18:21 Uhr
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von Anita Peter am 19.03.2024 um 11:37 Uhr
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