Sorge wegen Hass und Hetze

Gesundheitsorganisationen wollen Demokratie verteidigen

Berlin - 19.03.2024, 16:00 Uhr

Auch die Fachverbände des Gesundheitswesens sind besorgt um die Demokratie in Deutschland. (Foto: IMAGO / Funke Foto Services)

Auch die Fachverbände des Gesundheitswesens sind besorgt um die Demokratie in Deutschland. (Foto: IMAGO / Funke Foto Services)


In einer gemeinsamen Erklärung haben 204 Gesundheitsorganisationen zum Schutz von Demokratie und Freiheit aufgerufen. Sie solidarisieren sich mit den deutschlandweiten Protesten gegen rechts. Auch die ABDA hat sich angeschlossen.

Akteure aus dem Gesundheitswesen sehen mit Sorge, „wie Hass und Hetze zunehmen und unsere demokratischen Werte mehr und mehr in Frage gestellt werden“. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung von insgesamt 204 Organisationen hervor. Ärzt:innen, Zahnmediziner:innen, Psychiater:innen, Klinikvertreter:innen, Pfleger:innen und Ergotherapeut:innen, sowie Studierendenverbände haben sich für die Verteidigung der Demokratie ausgesprochen. Auch die ABDA und der Bundesverband der Pharmaziestudierenden (BPhD) haben unterzeichnet.

„Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte sind für ein menschliches, diskriminierungsfreies Gesundheitswesen essenziell“, heißt es darin. Menschen mit Migrationshintergrund seien selbstverständlich Teil der Gesellschaft. „Auf ihren Beitrag will und kann die medizinische und pflegerische Versorgung in Deutschland nicht verzichten.“ Zudem profitierten alle Beteiligten vom Austausch der Ideen über nationale und kulturelle Grenzen hinweg. Dies sei „unerlässlich für wissenschaftliche Exzellenz und medizinischen Fortschritt.“

Die Unterzeichner:innen begrüßen die zahlreichen Demonstrationen für Freiheit, Demokratie und gegen menschenfeindliche Hetze, zu denen sich in den letzten Wochen und Monaten hunderttausende Bürger:innen versammelt hatten. „In besonderer Weise“ fühlen die Organisationen sich dem Schutz von Demokratie und Freiheit verpflichtet.

„Es ist unser aller Aufgabe, unsere freiheitliche Grundordnung gegen demokratiefeindliche Kräfte zu verteidigen, uns jeglichen radikalen, ausgrenzenden Tendenzen entgegenzustellen und für die Achtung der Menschenwürde einzustehen.“

Seit Jahresbeginn haben Vertreter aus den Gesundheitsberufen mehrfach ihre ablehnende Haltung gegenüber rassistischen und antidemokratischen Tendenzen kundgetan. Auslöser waren die bekannt gewordenen Pläne von Rechtsextremen zur Ausweisung von Menschen mit Migrationshintergrund. Infolgedessen haben Bürger:innen in Deutschland zahlreich für die Verteidigung von Demokratie und Freiheit demonstriert. Im Januar solidarisierten sich bereits zahlreiche Verbände aus dem Gesundheitswesen mit den Protesten. Zuletzt hatte sich auch die Deutsche Apothekerkammer für die Verteidigung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung ausgesprochen.


Michael Zantke, Redakteur, DAZ
redaktion@daz.online


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